Berlins gefährliche Orte: Für eine Handvoll Gras: Welche Strategie wirkt gegen Dealer?

Mit ihren Signalwesten wollen die Polizisten normalen Parkbesuchern Sicherheit geben, den Dealern dagegen zeigen: Wir haben euch im Auge

Als die Mannschaftsbusreifen über den sandigen Weg im Görlitzer Park knirschen, sind die Dealer längst gewarnt. Späher drehen auf rostigen Mountainbikes ihre Runde. Wer der Brennpunktstreife an diesem Mittag nicht begegnen will, der schlendert in eine Seitengasse. Zehn Polizisten steigen aus den Wagen, streifen signalgelbe Westen über. Eine Beamtin sagt halblaut: "Jetzt kann die große Polizei-Show ja beginnen."

14.45 Uhr. Ein junger Kommissar stapft durchs Gestrüpp, schiebt einen Busch beiseite, vermeldet den ersten Fahndungserfolg. "Darf ich die ausreißen?", fragt er und zeigt auf eine hüfthohe Pflanze. Cannabis. Einsatzleiter Boris Koskov lächelt müde – und nickt. Ein großer Erfolg sei das nicht, berlinert der Oberkommissar mit den trainierten Oberarmen und der gescheitelten Kurzhaarfrisur. "Kontrollierter Anbau sieht anders aus", sagt Koskov. Aber dem jungen Kollegen lässt er das Erfolgserlebnis – denn die sind rar im Kampf gegen das Drogenproblem im Park. Koskov sagt: "Wir wissen, dass wir das hier nicht drogenfrei kriegen." Die Show lohnt sich trotzdem, davon ist er überzeugt.

Showbühne Görlitzer Park: 14 grün-braune Hektar zwischen Skalitzer Straße und Landwehrkanal. Täglich wird hier ein Stück namens Kreuzberg aufgeführt, das deutschlandweit Berühmtheit erlangt hat. Hier kreuzen sich die Kulturen, vertrödeln Patchworkfamilien und Alkoholiker den Nachmittag, paffen Touristen süßliche Cannabiswolken in den Himmel, sprühen Linke "All Cops are Bastards" an Mauern. Hier kippt...

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