Besonderes Graffito: Sprayer gedenken den Opfern von rechter Gewalt

Das Coronavirus hat so gut wie alle anderen Themen aus den Nachrichten verdrängt. Dazu zählt auch die Gefahr durch Rechtsextremismus. Eine Sprayer-Crew aus Berlin gedenkt jetzt den Opfern rechter Gewalt – und erinnert die Menschen daran, niemals zu vergessen.

A young man holds a dark can of spray paint close to a blue wall to sketch his graffiti.
Eine Sprayer-Crew hat sich ein besonderes Graffito ausgedacht. (Bild: Getty Images)

Der Terror durch rechte Gruppen und Rechtsextremismus beherrschte noch kurz vor dem Coronavirus die Medien. In Hanau hatte ein Einzeltäter im Februar 2020 neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen. Davor tötete im Oktober 2019 ein rechtsextremer Täter zwei Menschen und versuchte, in einer Synagoge ein Blutbad anzurichten. Im Juni 2019 sorgte das tödliche Neonazi-Attentat auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke für Schock und Entsetzen.

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Doch dann kam die Pandemie und hat alle weniger aktuellen Themen in den Hintergrund gedrängt. Dabei ist es so wichtig, dass die Gefahr durch Rechtsextremismus nicht unterschätzt oder gar vergessen wird.

Graffito auf Berliner U-Bahn

Das dachte sich auch die Berliner Sprayer-Crew “1UP“. Die Mitglieder überlegten sich eine besondere Aktion, um das Thema wieder in den Köpfen der Menschen zu platzieren: Sie sprühten die Namen der Hanau-Opfer und viele weitere auf eine Berliner U-Bahn-Front.

“Ihr seid nicht allein”

Auf ihrem Instagram-Account schreibt die Crew dazu: "Ihr seid nicht vergessen! Genauso wenig wie die Taten und Täter, die teilweise bis heute nicht aufgeklärt oder zur Rechenschaft gezogen wurden." Die Gefahr werde “immer noch kleingeredet“. Die Crew will mit der U-Bahn-Aktion den Toten gedenken und ihren Familien Trost spenden: “Ihr seid nicht allein!“

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