Besorgnis im Kreml - Glaubwürdigkeit russischer Nukleardrohungen auf dem Prüfstand

Wladimir Putin<span class="copyright">Getty Images</span>
Wladimir PutinGetty Images

Putins Vertraute sind besorgt, dass Russlands nukleare Drohungen an Glaubwürdigkeit verlieren. Kreml-nahe Kommentatoren debattieren im russischen Fernsehen, ob die Welt noch von Putins Atomwaffen abgeschreckt wird.

Putins engste Vertraute zeigen sich besorgt, dass die nuklearen Drohungen Russlands an Wirkung verloren haben, berichtet „Newsweek“. Die Zweifel, ob Russland wirklich zu einem Atomschlag greifen würde, wachsen.

Einige Gäste des Programms „Rendezvous“, moderiert von den Kreml-Propagandisten Ivan Truschkin und Andrej Norkin, äußerten Bedenken bezüglich der Glaubwürdigkeit der russischen Nuklearwaffen-Drohungen. Norkin sagte laut „Newsweek“: „Was mich beunruhigt, ist, dass unser nuklearer Status momentan irgendwie neutralisiert wird.“ Er fügte hinzu, dass Gegner mittlerweile glaubten, Russland würde wegen der Gefahr der gegenseitigen Zerstörung niemals Atomwaffen einsetzen.

Laut „Newsweek“ betonte ein Gast in der Sendung: „Heute reicht es nicht aus, Nuklearwaffen zu besitzen. Man muss seine Gegner davon überzeugen, dass man sie im Ernstfall auch einsetzen wird.“

Russland plant Änderungen in der Nukleardoktrin

Der russische Vize-Außenminister Sergei Rjabkow erklärte bereits am Sonntag, dass Russland die „klare Absicht“ habe, seine Nukleardoktrin wegen der westlichen Eskalation im Ukraine-Konflikt zu ändern, so der „Guardian“.

Die aktuelle Doktrin von 2020 erlaubt den Einsatz von Atomwaffen bei einem nuklearen Angriff oder einem konventionellen Angriff, der die Existenz des Staates bedroht. Nun wird darüber diskutiert, die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen weiter zu senken.