Im besten Fall nur 43 Jahre - So lange brauchen Sie, um Ihre erste Million anzusparen

Mit der richtigen Geldanlage - und einem langen Zeithorizont - ist es durchaus möglich, ein siebenstelliges Vermögen aufzubauen.<span class="copyright">imago images/Westend61</span>
Mit der richtigen Geldanlage - und einem langen Zeithorizont - ist es durchaus möglich, ein siebenstelliges Vermögen aufzubauen.imago images/Westend61

Eine Million Euro sind unglaublich viel Geld - diese Summe reicht oft schon an das heran, was ein Arbeitnehmer über seine gesamte Karriere an Einkommen verdient. Wer diszipliniert spart, kann diese Summe für sich - oder den Nachwuchs - erreichen. Hier erfahren Sie, wie hoch dafür die Sparsumme und die Rendite sein muss.

Die erste Million sei die schwerste, heißt es. Dabei kann es ganz einfach sein, Millionär zu werden. Der Schlüssel dazu heißt „Zeit“: Wer, beispielsweise ab Geburt eines Kindes, konsequent jeden Monat 50 Euro in einen breit gestreuten Aktien-ETF investiert, überlasst seinem Nachwuchs dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Renteneintritt mit 67 Jahren ein siebenstelliges Kapitalvermögen.

Doch auch wer für sich selbst anlegt, kann mit einem etwas höheren Einsatz, bei den nötigen Renditen, im besten Fall schon nach gut vier Jahrzehnten die magische Marke von einer Million Euro erreichen. Möglich macht dies die Magie des Zinseszins-Effekts, den Albert Einstein einst als achtes Weltwunder bezeichnet haben soll.

Was steckt hinter dieser Magie? Viele Anleger betrachten nur die jährliche Rendite Ihrer Geldanlage. Der Zinseszins-Effekt entsteht, wenn Ausschüttungen immer wieder angelegt werden. Damit erhöht sich die Basis für das Folgejahr und die Zinsen werden mitverzinst. Je länger die Laufzeit, umso stärker macht sich dies im Ergebnis bemerkbar.

Gebühren und Steuern im Blick behalten

Bei der konkreten Umsetzung lauern jedoch einige Fallstricke. Was ist also zu beachten? Zum einen die Wahl der Anlageklasse. Die erforderliche Nettorendite, um die Million zu erreichen, ist nur mit Aktien zu erzielen. Die langjährige Durchschnittsperformance in einem breit gestreuten Aktienfonds oder ETF liegt bei rund sieben bis acht Prozent pro Jahr. Im Vergleich dazu erwirtschaften zehnjährige Bundesanleihen derzeit nur einen Zins von rund 2,5 Prozent pro Jahr.

Zum anderen haben Kosten einen erheblichen Einfluss auf das Endergebnis. Schon ein Prozent jährliche Verwaltungsgebühr schmälern das Anlageergebnis bei einer Wertentwicklung von 7,5 Prozent pro Jahr um rund 380.000 Euro. Das heißt, statt der Million werden es nach 67 Jahren „nur“ noch 620.000 Euro Depotvermögen.

 

Auch der Fiskus fordert seinen Anteil an realisierten Gewinnen. Aktuell beträgt die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge 25 Prozent zuzüglich Soli. Werden während der Laufzeit Fondsanteile verkauft und neu investiert, wird die Summe zur Wiederanlage um die Steuer geschmälert. Daher empfiehlt sich die Anlage in einen breit gestreuten thesaurierenden ETF. Dieser ist kostengünstig, kann langfristig gehalten werden und legt Erträge automatisch wieder an. So kann der Zinseszins seine volle Wirkung entfalten.

Verlustrisiko sinkt mit der Anlagedauer

Letzte Hürde: Wer in Aktien investiert, braucht gute Nerven, Geduld und einen langen Anlagehorizont. Während der Laufzeit kann es mitunter zu größeren Kursausschlägen kommen. Die gute Nachricht ist jedoch: Das Verlustrisiko nimmt mit der Anlagedauer ab, schon bei rund 15 Jahren tendiert es gegen Null. Sobald der Renteneintritt in Sichtweite ist und Entnahmen aus dem Depotvermögen anstehen, ist es daher ratsam, den Aktienanteil schrittweise zu reduzieren.

Fazit:

Je früher – desto besser! Je länger das Anlagekapital arbeiten kann, umso höher ist der Vermögenszuwachs. Beginnt man frühzeitig, können bereits 50 Euro monatlich Großes bewirken und den Ruhestand sichern. Jedes Jahr, das Sie für sich oder Ihren Nachwuchs ungenutzt verstreichen lassen, mindert also den persönlichen Wohlstand.

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