Besuch im Katastrophengebiet: Angela Merkel und Malu Dreyer werden auf Twitter gefeiert

Nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet reiste am Sonntag auch Kanzlerin Angela Merkel ins Hochwassergebiet und machte sich in Rheinland-Pfalz an der Seite der dortigen Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein Bild von der Katastrophe. Während über Laschet, der während einer Rede Steinmeiers im Hintergrund lachte, gerade eine Welle der Kritik hereinbricht, werden die beiden Frauen auf Social Media hochgelobt.

Angela Merkel machte sich an der Seite von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein Bild von der Lage in Rheinland-Pfalz (Bild: AFP)
Angela Merkel machte sich an der Seite von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein Bild von der Lage in Rheinland-Pfalz (Bild: AFP)

Symbolisch für den souveränen und empathischen Auftritt der Politikerinnen, die in den Augen von vielen Twitter-Usern in starkem Kontrast zu Laschets Lacher stehen, ist vor allem das Foto, auf dem Merkel und die an Multipler Sklerose erkrankte Dreyer Hand in Hand durch den Ort Schuld gehen.

Mehrfach wird das Bild auf Twitter geteilt. Bewunderung wird dabei nicht nur für Malu Dreyer ausgesprochen, die trotz MS durch die Trümmer geht, sondern auch für Angela Merkel, die der SPD-Frau allen parteilichen Differenzen zum Trotz die Hand reicht, als diese an schwierigeren Stellen ihren Rollstuhl zurücklassen muss.

Hochwasser: Auch in Bayern und Sachsen Überschwemmungen

"So geht Empathie und Solidarität", heißt es auf Twitter. Ein weiterer User schrieb: "Finde es wirklich toll, dass Merkel Dreyer einfach und pragmatisch im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme greift." "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte", fand ein anderer. Oder: "Dass Angela Merkel und Malu Dreyer Hand halten, ist ein rührendes Bild in dem Horror dieser Tage. Das ist der Stil, die Empathie, der Zusammenhalt, den ich mir wünsche. Es ist möglich."

Deutlicher Kontrast zu Armin Laschet

Schon bei letzterem Tweet ist ein gewisser Seitenhieb gegen Laschet rauszulesen, der sich bei seinem Besuch im Katastrophengebiet nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. "Was werde ich Frau Merkel besonders in Kriesenzeiten vermissen. Ich schäme mich jetzt schon für Laschet wenn er uns in Zukunft auf der politischen Weltbühne vertritt.Ich schäme mich jetzt schon für Laschet wenn er uns in Zukunft auf der politischen Weltbühne vertritt", wird ein weiterer Twitter-User deutlicher. "

Rüge für "Bild"-Reporterin - Punkt für Merkel

Eine weitere Szene ihres Auftritts in Rheinland-Pfalz brachte Angela Merkel Sympathien ein. Bei einer Pressekonferenz stellte eine Bürgerin eine Frage nach der gesundheitlichen Versorgung im Katastrophengebiet. Als Dreyer zur Antwort ansetzte, hatte eine Reporterin von der "Bild"-Zeitung die Bürgerin offenbar in ein Gespräch verwickelt - bis Merkel eingriff.

"Die Dame von der 'Bild'-Zeitung, hallo: Könnten Sie vielleicht die Dame noch zuhören lassen, was die Ministerpräsidentin sagt, und hinterher Ihr Interview machen? Das wäre doch super", sagte die Kanzlerin und erntete auch für diese Aktion Pluspunkte auf Social Media. Was wieder einmal klar wird: Die Kanzerlin Merkel wird nicht immer vermisst werden - die Krisenmanagerin Merkel schon.

Video: Merkel: Hochwasser hat wohl mit Klimawandel zu tun