Werbung

Betrug in Köln-Pesch angeklagt: Mit einer Fälschung zur grünen Umweltplakette

Diese Umweltplaketten hätten so nicht angebracht werden dürfen.

Immer wieder ließ Marco T. seiner Empörung freien Lauf, als er sich vor dem Kölner Amtsgericht für den Vorwurf des Betrugs zu verantworten hatte. Mal beschwerte er sich aufgebracht, der Zeuge, der Anzeige gegen ihn erstattet hatte, rede dummes Zeug, mal geriet er in Rage, weil er den Eindruck hatte, der Richter, der – wie üblich im Strafprozess – auf frühere Verurteilungen des Angeklagten einging, sei voreingenommen. Verwirrung um Namen des Angeklagten Elf Vorstrafen weist das Register auf. Die mutmaßliche Tat liegt Jahre zurück. Dass es erst jetzt zur Verhandlung kam, liegt daran, dass zunächst gegen den falschen Mann ermittelt wurde, einen Mann, der bis auf einen einzigen Buchstaben den gleichen Vor- und Nachnamen trägt. Marco T. (Name geändert) wird vorgeworfen, im Dezember 2014 einem Kunden, dem heute 47 Jahre alten Kurt H., zu Unrecht eine grüne Umweltplakette verschafft zu haben. Kurt H. sagte im Zeugenstand, er habe die Werkstatt in Pesch aufgesucht, weil die Windschutzscheibe seines Ford Fiesta gesprungen gewesen sie. Marco T., der gesehen habe, dass der Wagen eine gelbe Plakette trug, also nicht berechtigt war, eine Umweltzone zu befahren, habe ihm vorgeschlagen, nicht nur eine neue Scheibe, sondern gleich auch einen Partikelfilter in den Wagen einzubauen – die Voraussetzung dafür, eine grüne Plakette zu erhalten. Kurt T. will eingewilligt und 650 Euro gezahlt haben; eine Rechnung habe er sich nicht geben lassen, sagte er dem Richter – es war wohl Schwarzarbeit. Groß angelegter Betrug Einige Monate, nachdem er sein vermeintlich nachgerüstetes Auto abgeholt hatte, bekam er Post vom Straßenverkehrsamt: Die Bescheinigung, in sein Dieselfahrzeug sei ein Feinstaubpartikelfilter eingebaut worden, sei gefälscht. Das Amt war auf einen groß angelegten Betrug mit Hunderten solcher unechter Dokumente aufmerksam geworden und hatte recherchiert. Nach seinen Abgaben suchte Kurt H. den Werkstattinhaber erneut auf, verlangte die 650 Euro zurück und wurde von ihm abgewimmelt. Er ging zur Polizei. Immer wieder schäumte der Angeklagte vor Wut, dass man ihm Betrug unterstelle. Alles sei an den Haaren herbeigezogen. Weil Kurt H. ausgesagt hat, zwar habe er keine Quittung, aber ein Bekannter könne das Geschäft bestätigen, soll nun auch dieser Mann gehört werden. Der Prozess wird im April fortgesetzt....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta