Better Life: Bettwanzen im Haus? Mit diesen Hausmittel kommt man dagegen an

Bettwanzen sind klein, ekelig und niemand will sie in seinen eigenen vier Wänden haben. Wenn es aber doch zu einem geringen Befall kommt, können ein paar einfache Hausmittel dagegen helfen.

Ein Gast, den man nur ungern im Haus hat: eine Bettwanze. (Bild: Getty Images)
Ein Gast, den man nur ungern im Haus hat: eine Bettwanze. (Bild: Getty Images)

Jakobswegpilger und Rucksack-Touristen kennen es sicherlich nur all zu gut. Man steht morgens auf und bemerkt auf seinem Körper, meist auf den Armen oder Beinen, eine Anreihung von rötlichen, juckenden Bissen. Hier könnten möglicherweise Bettwanzen am Werk gewesen sein. Die sind im Urlaub schon eine Last, aber zuhause könnte ein Bettwanzenbefall richtig teuer werden. Aber es gibt auch einfache Hausmittel, mit denen man die Plagegeister unter Umständen loswerden kann.

Sieht nicht toll aus und juckt extrem: Bettwanzenbissen in Form einer
Sieht nicht toll aus und juckt extrem: Bettwanzenbissen in Form einer "Straße". (Bild: Getty Images)

Meist werden Bettwanzen über das Reisegepäck oder antikes Mobiliar in die eigenen vier Wände geschleppt. Dort erst mal angekommen, suchen sich die blutsaugenden Quälgeister schnell einen neuen Wirt. Über Bettpfosten oder Nachtschränkchen krabbeln sie ins Bett und suchen ihr schlafendes Opfer heim. Haben sie zugebissen, bemerkt man das schnell an den eingangs erwähnten roten Bissstellen, die sich wie in einer Linie hintereinander anreihen, daher wird dies auch oft als „Bissstraße“ bezeichnet.

Bettwanzen im Haus? Daran erkennt man einen Befall

Bettwanzen können vier bis acht Millimeter groß werden und ihr platter Körper ist rötlich-braun gefärbt. In seinem Leben kann ein Bettwanzenweibchen bis zu 150 Eier legen, weshalb bei der Bekämpfung Eile angesagt ist.

Doch woran erkennt man, dass man von Bettwanzen befallen ist? Neben den erwähnten Bissspuren sind auch Häutungshüllen oder kleine schwarze Kotpunkte auf Ihrem Bett, der Wand oder Möbeln oder ein süßlicher Geruch im Raum ein Indiz für einen möglichen Befall. Nachts, bei ganz wenig Licht kann man vielleicht sogar eine Bettwanze ins Bett krabbeln sehen.

Feine Nasen: Spürhunde erschnuppern Bettwanzen

Normalerweise suchen sich Bettwanzen im Lattenrost Ihres Betts oder in Ritzen und Spalten von Möbelstücken, Bodendielen oder Tapete ihr Versteck. Aber auch Steckdosen, Bohrlöcher, Teppiche oder Polster bieten den winzigen Tiere Schutz vor Entdeckung.

Einfache Hausmittel helfen gegen den leichten Befall mit Bettwanzen

Natürlich ist der Gedanke, von Bettwanzen befallen zu sein, zuerst mal ekelig und schockierend, in Panik muss man allerdings nicht gleich verfallen. Den ist es nur ein geringer Befall, kann man dem mit einfachen Hausmitteln Herr werden – Hitze, Kälte oder ein Gewürz. Folgendes kann daher sehr hilfreich gegen Bettwanzen sein:

  • Generell ist es sinnvoll, die Reisetasche, Koffer oder Rucksack nach der Heimkehr sofort in die Badewanne zu stellen. Bettwanzen haben Probleme, die steilen und glatten Wannenwände hochzuklettern. Wer keine Badewanne hat, kann sein Gepäck zuerst auch auf dem Balkon oder der Terrasse abstellen, am besten vorher in einen Müllbeutel packen und diesen fest mit einem Klebeband verschließen

  • Befallene Wäsche oder Textilien wäscht man am besten (sofern möglich) bei 60 bis 90 Grad in der Waschmaschine. In der Regel sterben Bettwanzen und deren Eier sterben in der Regel beim Waschen, wenn zehn Minuten Temperaturen von über 55 Grad erreicht werden.

  • Teppiche und Matratzen, die nicht in die Waschmaschine passen, kann man mit einem Heißdampfreiniger behandeln. Dabei sollte man allerdings gründlich vorgehen und den Dampfreiniger mindestens 20 Minuten anwenden. Kleinere hitzeunempfindliche Gegenstände, die man aber nicht in die Waschmaschine stecken kann, können zum Beispiel auch in einem verschlossenen Topf oder Bräter verpackt im Backofen für mindestens eine Stunde bei mindestens 55 Grad erhitzt werden.

  • Kleinere Gegenstände, Bücher und empfindliche Wäsche (z.B. aus Wolle) kann man auch einfrieren. Dazu verpackt man sie am besten in Mülltüten und verschließt diese anschließend fest mit einem Klebeband. Bei üblichen Gefrierschranktemperaturen von -18°C dauert es etwa drei bis vier Tage, bis die Bettwanzen und Eier abgetötet sind.

  • Das Gewürz Kurkuma wirkt antimikrobiell. Gegen Bettwanzen gibt man das gelbe Pulver auf befallene Textilien oder in die entsprechenden Fugen und Spalten, in denen man die Tiere ausgemacht hat. Die Plagegeister ersticken an dem Pulver. Anschließend mit dem Staubsauger das Kurkumapulver und die toten Tiere entfernen. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass der Staubsauger einen Staubsaugerbeutel hat, denn man anschließend gleich in einem fest verschlossenen Müllbeutel wegwirft. Beutellose Staubsauger eignen sich nur dann, wenn der Auffangbehälter und das Staubsaugerrohr in den Gefrierschrank passen.

Ist der Befall zu stark, dann muss der Experte ran

Wenn dies alles nicht hilft oder der Befall zu groß ist, dann muss der Experte ran. Professionelle Schädlingsbekämpfer verfügen über entsprechendes technisches Equipment bzw. chemische Insektenbekämpfungsmittel, gegen die die Bettwanzen noch keine Resistenzen entwickelt haben. Vom Anti-Bettwanzenspray aus der Apotheke ist daher abzusehen.

Die Kosten einer solchen professionellen Schädlingsbekämpfung fallen sehr unterschiedlich aus. Und hängen u.a. von der Stärke des Befalls mit Bettwanzen ab und auch davon, wie viele Zimmer gereinigt werden müssen. Es kann sich daher im Vorfeld finanziell lohnen, verschiedene Angebote einzuholen.

Auf welche Art und Weise man den Bettwanzen den Kampf angesagt hat, nach zwei bis drei Wochen ist eine Kontrolle sicherlich sinnvoll. Denn trotz aller Bemühungen könnte es sein, dass einzelne Bettwanzen oder Eier überlebt haben. In diesem Fall ist es wichtig, die Maßnahmen sofort zu wiederholen, damit sich die ungebetenen Hausgäste nicht wieder ausbreiten.

VIDEO: Bettwanzen als Urlaubsmitbringsel: So beugt man vor