Biden ruft Israel zu Schutz von Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza auf
US-Präsident Joe Biden hat Israel dazu aufgerufen, im Kampf gegen die radikalislamische Hamas Rücksicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zu nehmen. "Das Krankenhaus muss geschützt werden", sagte Biden am Montag im Weißen Haus zu Journalisten. "Es ist meine Hoffnung und Erwartung, dass es mit Blick auf das Krankenhaus weniger intrusive Handlungen gibt." Die USA stünden mit Israel deswegen in Kontakt.
Augenzeugen haben von heftigen Gefechten rund um den riesigen Krankenhauskomplex berichtet. Israelische Panzer stehen demnach nur wenige Meter von der Zufahrt entfernt. Die israelische Armee wirft der Hamas vor, ihr militärisches Hauptquartier in Tunneln unter dem größten Krankenhaus des Palästinensergebiets errichtet zu haben.
Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan bestätigte am Montag Gespräche mit der israelischen Reierung über die Kämpfe am Al-Schifa-Krankenhaus. "Wir wollen keine Feuergefechte in Krankenhäusern sehen", sagte er vor Journalisten. "Wir wollen, dass Patienten geschützt werden. Wir wollen, dass Krankenhäuser geschützt werden."
Sullivan fügte hinzu: "Wir haben mit der israelischen Regierung darüber gesprochen und sie hat gesagt, dass sie die Ansicht teilt, dass sie keine Feuergefechte in Krankenhäusern sehen möchte." Sullivan sagte zudem, die US-Regierung trete für "deutlich längere" Kampfpausen im Gaza-Krieg ein - es müsse dabei um "Tage, nicht Stunden" gehen.
Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Kinder. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen in Israel getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Seitdem greift das israelische Militär massiv Ziele im Gazastreifen an, inzwischen sind auch Bodentruppen in das Palästinensergebiet eingedrungen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bis Montagabend im Gazastreifen etwa 11.240 Menschen getötet.
mid