Bielefeld nutzt HSV-Patzer - Club spät geschockt

Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld hat bei einer echten Wasserschlacht auf der Alm den nächsten Schritt Richtung Aufstieg gemacht. (Tabelle der 2. Bundesliga)

Das Team von Trainer Uwe Neuhaus erkämpfte sich mit einer couragierten Schlussphase einen 1:0 (0:0)-Sieg am 23. Spieltag gegen Hannover 96, Reinhold Yabo traf in der 83. Minute zur Entscheidung. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Die Ostwestfalen besitzen mit 47 Punkten die beste Ausgangsposition im Rennen um die Bundesliga-Tickets. Der VfB Stuttgart (44) und der Hamburger SV (41) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Angesprochen auf die zunehmenden Aufstiegsträume im Umfeld meinte Arminia-Kapitän Fabian Klos: "Vom Reden steigt man aber nicht auf. Wir müssen jede Woche weiter an unser Limit gehen."

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Der Anpfiff der Partie war wegen der zunächst unzureichenden Platzverhältnisse um eine halbe Stunde verschoben worden. Dann bestätigte Hannover auf schwierigem Geläuf im ersten Durchgang seinen Aufwärtstrend und kam auf drei gute Möglichkeiten. Die Ostwestfalen agierten dagegen harmlos.

Kurz nach Wiederanpfiff dann die nächste Chance für 96-Angreifer Cedric Teuchert nach einem Patzer von Bielefeld-Keeper Stefan Ortega - doch er verzog (47.). Arminia musste zulegen und kämpfte, Torjäger Fabian Klos verpasste nur knapp nach einer scharfen Hereingabe (78.).

Doppel-Rot für Club

Der 1.FC Nürnberg hat unterdessen einen neuen Rückschlag erlitten: Nach drei Spielen ohne Niederlage gab es durch das 1:2 (1:0) gegen den SV Darmstadt 98 wieder eine Niederlage. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Dario Dumic (89.) erzielte das Siegtor für die Lilien.

Die Mannschaft von Club-Trainer Jens Keller vergab eine Führung und verließ in Unterzahl als Verlierer den Platz. Zumindest Relegationsplatz 16 ist für die Franken nur noch zwei Punkte entfernt.

Der Österreicher Nikola Dovedan (30.) hatte die Nürnberger mit einem kompromisslosen Direktschuss in Führung gebracht, bevor Asger Sörensen den Darmstädter Serdar Dursun im Strafraum umriss und wegen der Verhinderung einer klaren Torchance eine sehr harte Rote Karte (53.) sah.

Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Tobias Kempe (55.) zum Ausgleich. Zu allem Überfluss sah Nürnbergs Fabian Nürnberger wegen wiederholten Foulspiels (90.+2) die Gelb-Rote Karte.

Bitter war für den neunmaligen deutschen Meister zudem der frühe Ausfall des griechischen Verteidigers Konstantinos Mavropanos (13.), der nach einem Zusammenprall mit Dursun vom Platz musste. Ohnehin war der Club bereits ohne Abwehrchef Georg Margreitter (Sprunggelenksverletzung) angetreten.

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Während die Nürnberger insgesamt zu wenig Druck entwickelten und zudem der Schweizer Michael Frey (62.) eine riesige Gelegenheit ausließ, beschränkten sich die Hessen nach aktivem Beginn überwiegend auf eine solide Defensivarbeit. Erst in der etwa 35-minütigen Überzahl wurden die Offensivbemühungen der Lilien, die im gesicherten Mittelfeld stehen, intensiver.

Mit dem Siegtor in der Nachspielzeit wurden die Darmstädter belohnt.

KSC mit Befreiungsschlag

Der Karlsruher SC hat unterdessen im Abstiegskampf einen Befreiungsschlag gelandet.

Beim SV Sandhausen gewann das Team von Interimstrainer Christian Eichner am Sonntag mit 2:0 (2:0). Nach sieben Partien ohne Sieg war es der erste Erfolg der Badener, zudem bedeutete es den ersten Dreier nach der Entlassung von Ex-Trainer Alois Schwartz Anfang Februar. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Jerome Gondorf (12.) und Änis Ben-Hatira (22.) erzielten die Tore für den KSC, der dadurch auf 24 Punkte kommt und Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen hält. Sandhausen rutscht immer weiter unten rein, die Niederlage war die vierte nacheinander. Alle vier Spiele verlor der SVS zu Null.

Im ersten Durchgang machten die Gäste überwiegend das Spiel, Gondorf köpfte nach Flanke von Ben-Hatira völlig frei ins Tor. Zehn Minuten später erlief der Vorbereiter des ersten Treffers einen Steilpass von Marvin Wanitzek und schob lässig ein.

Im zweiten Durchgang verwaltete der KSC den Vorsprung geschickt, auch wenn Sandhausen aktiver wurde. Klare Chancen erspielte sich die Mannschaft von Coach Uwe Koschinat aber zu wenige.

Nach sieben Partien ohne Sieg war es der erste Erfolg der Badener, zudem bedeutete es den ersten Dreier nach der Entlassung von Ex-Trainer Alois Schwartz Anfang Februar.

"Ich glaube, dass das Ergebnis in dieser Höhe verdient ist. Ich habe mich sehr für die Mannschaft gefreut, damit sie weiß, wie der Erfolg schmeckt", sagte Eichner.

Sein Gegenüber Uwe Koschinat war indessen stinksauer: "Wenn ich es in irgendeiner Form versäumt haben sollte, auf die Wichtigkeit von Zweikämpfen und aktiver Spielweise hinzuweisen, dann war das mein Verschulden. Ich erinnere mich aber nicht daran."