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"Bild der Hoffnung": Helferin umarmt weinenden Migranten

Dramatische Szenen haben sich bei der Migranten-Krise in Ceuta abgespielt, bei der 8.000 Menschen von Marokko aus schwimmend die spanische Nordafrika-Exklave erreicht hatten. Mehrere Bilder haben dabei für Aufsehen gesorgt, etwa das einer Helferin vom Roten Kreuz, die einen verzweifelt weinenden Geflüchteten in ihre Arme nimmt.

Die Helferin des Spanischen Roten Kreuzes tröstet einen Migranten, und umarmt ihn am Strand in der spanischen Enklave Ceuta. (Foto: Bernat Armangue/AP/dpa)
Die Helferin des Spanischen Roten Kreuzes tröstet einen Migranten, und umarmt ihn am Strand in der spanischen Enklave Ceuta. (Foto: Bernat Armangue/AP/dpa)

Luna Reyes Segura ist der Name der 20-jährigen Helferin, die den Senegalesen am Strand des EU-Landes die erste Hilfe anbot. Nachdem sie dem Mann geholfen hatte, sich aufzurichten und Wasser zu trinken, brach er in ihren Armen zusammen. Auf dem Foto, das nun um die Welt geht, umarmt sie den Fremden, der seinen Kopf auf ihre Schulter legt und seinen Gefühlen freien Lauf lässt.

Ruhe in Exklave Ceuta eingekehrt - 6000 von insgesamt 8000 Migranten abgeschoben

Für die Spanierin eine logische Reaktion, wie sie TV-Reportern sagte: "Es ist doch das Normalste der Welt, jemanden zu umarmen, der um Hilfe bittet." Viele Menschen sehen das anders, wie Reyes Segura danach erfahren musste. In den sozialen Netzwerken sah sie sich nach der menschlichen Geste heftigen Anfeindungen von rechten Gruppierungen ausgesetzt. Ihre Profile hat sie mittlerweile auf privat gestellt.

Doch auch eine Welle des Mitgefühls und der Sympathie löste das Bild im Internet aus. Unter dem Hashtag #GraciasLuna bedanken sich Hunderte Menschen bei der Ersthelferin. Auch aus der Politik kommen Sympathiebekundungen: Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino schrieb, Luna würde "die besten Werte unserer Gesellschaft repräsentieren“, die spanische Arbeitsministerin Yolanda Diaz wertete das Foto als "Symbol von Hoffnung und Solidarität" - um nur zwei zu nennen.

Taucher rettet Baby

Das Foto von Reyes Segura und dem Senegalesen ist nicht das einzige Bild, das von den dramatischen Ereignissen in Ceuta in Erinnerung bleiben wird. Für Aufsehen sorgte auch das Foto eines Tauchers, der ein wenige Monate altes Baby aus dem Mittelmeer birgt.

Ein Taucher der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil rettet ein Baby im Meer inmitten der Migranten-Krise vor der Küste des spanischen Exklave Ceuta. (Foto: ---/Guardia Civil/dpa)
Ein Taucher der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil rettet ein Baby im Meer inmitten der Migranten-Krise vor der Küste des spanischen Exklave Ceuta. (Foto: ---/Guardia Civil/dpa)

"Ganz ehrlich, ich wusste nicht, ob es noch am Leben oder schon tot war", erzählte der Polizist dem Radiosender Cope. Oft habe man bei dem Einsatz nicht erkennen können, was die schwimmenden Migranten auf dem Rücken getragen hätten - "ob Rucksäcke oder Kleidung, oder vielleicht kleine Babys".

In nur 36 Stunden waren am Montag und Dienstag mehr als 8.000 Migranten in Ceuta schwimmend angekommen. Die Zahl der schnell wieder nach Marokko abgeschobenen Menschen belief sich zuletzt auf circa 6000, wie die Regierung in Madrid mitteilte.

VIDEO: Heftige Ausschreitungen an Grenze zu Ceuta