Bio-Hotels: Im wahrsten Sinne nachhaltig

Umweltbewusstsein kennt keine Grenzen, ist im Tourismus stark im Kommen. Wer mit Bio wirbt, muss glaubhaft rüberkommen, um zu punkten. Der Einfallsreichtum der Hotels jedenfalls kommt den Gästen zugute, wie die folgenden vier Musterbeispiele aus Italien, Österreich und Deutschland zeigen. Beginnen wir mit dem Cyprianerhof in Südtirol, der sich mit dem Re-Opening in diesem Jahr ein neues Image schuf. In diesen Tagen wurde das Vier-Sterne-Superior-Hotel mit dem Zertifikat "Klimahaus" für vorbildliche Energieeffizienz, nachhaltige Baumaterialien und bestes Raumklima ausgezeichnet und trägt außerdem das EU-Umweltsiegel, das für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und sanfte Mobilität steht.

Der Natur war die Hoteliersfamilie Damian, die den Cyprianerhof seit 30 Jahren führen, schon immer besonders verbunden. Im UNESCO Welterbe der Dolomiten unter den rotglühenden Wänden des Rosengartens privilegiert gelegen, bietet das zur Vereinigung der Wanderhotels gehörende Haus wöchentlich 20 Touren an, bei denen die Gäste von professionellen Bergführern durch die einzigartige Berglandschaft geführt werden. Die kennt keiner besser als Hotel-, Wander- und Kletterchef Martin Damian. In der Küche aber gibt Tochter Moni den Ton an, die bei Sternekoch Norbert Niederkofler (Restaurant St. Hubertus, St. Kassian) das Handwerk lernte. Jetzt kombiniert sie als experimentierfreudige Chef-Köchin alte Tierser Rezepte mit mediterraner Nouvelle Cuisine - ausschließlich aus frischen, regionalen Produkten der Südtiroler Bauern. Was den Cyprianerhof zusätzlich besonders macht, sind Dinge wie ein Naturbadeteich, Kletterhalle oder das Fitnessstudio mit einem derart grandiosen Panoramablick, dass er die schweißtreibenden Übungen glatt vergessen lässt. www.cyprianerhof.com

Barfuß unterwegs in Oberbayern

Wiesen bis zum Horizont. Drüber nur die Felsformation des Wendelsteins - und weiß-blauer Himmel. Der Hof Gottenau im oberbayerischen Hundham ist ein Biohof wie aus dem Bilderbuch. Der Vollerwerbshof lebt ganz nach dem Rhythmus der Natur. "Draußen ist´s eh am schönsten", sagt Bauer Korbinian Zehetmair. Also ist Barfußgehen seine bevorzugte Fortbewegung. Die Philosophie des Lebens mit und in der Natur geben er und seine Frau Regina an die Gäste des Bio-Bauernhofs weiter. Wer der Natur ganz nah sein will, der kann jetzt etwas ganz Neues ausprobieren: Bauer Korbinian hat in Handarbeit 300 Jahre altes Holz zu einer 30 Quadratmeter großen Almhütte verarbeitet. Das Holz ist natürlich unbehandelt, Naturbetten garantieren erholsamen Schlaf, der Waschtisch im Bad war früher eine Weinpresse. Die von Schreiner Korbinian handgemachte Hütte ist einfach, gemütlich, ehrlich - und perfekt zum Barfußgehen ... Diesen und weitere Biohöfe gibt es unter www.bauernhof-urlaub.com

Beim Bio-Pionier in Kärnten

Wenn jemand Bio kann, dann "der Daberer"! Und das nicht erst seit dem Bio-Boom der letzten Jahre so. Marianne Daberer, Hausherrin des Biohotels und Gründungsmitglied der regionalen Slow-Food-Bewegung, sagt: "Wir legen schon immer großen Wert auf Bio im Hotel. Aber wir nehmen unsere Gäste auch gerne mit zu Menschen, die mit Leidenschaft, Überzeugung und viel Liebe - oft auch gegen den Zeitgeist - gesunde Produkte herstellen." Ob selbst käsen, Butter rühren, Kräuter zupfen, Teig für das Lesachtaler Brot kneten oder Heumilch verarbeiten - Gäste des Biohotels Daberer sind nicht nur Konsumenten, sondern werden selbst zu Produzenten. Der Morgen im Daberer startet mit einem "slow.food.frühstück". Danach geht es - natürlich zu Fuß - mitten hinein in die erste "Slow-Food-Travel-Region" der Welt. Selbst mitanpacken, die Hände arbeiten lassen und dabei den Geschmack der Langsamkeit kosten - das ist das Motto dieses Biohotels. www.biohotel-daberer.at

Grünes Hideaway am Gardasee

Wer an den Gardasee denkt, hat Riva, Bardolino oder Sirmione vor dem geistigen Auge. Aber Bagnolo? Nie gehört? Gut so! Das Agroturismo liegt bestens versteckt hoch über der Bucht von Salò in der westlichen - und vielleicht schönsten - Ecke des Lago. Wer hier oben im lombardischen Teil des Gardasees Urlaub macht, entschleunigt ganz automatisch und schnell von hundert auf null. Schinken, Käse & Co. stammen aus eigener Produktion. Und die Oliven wachsen einem im Il Bagnolo fast in den Mund. Ganz neu sind die zwölf Eco-Suites im Il Bagnolo. Natürliche Materialien wie einheimisches Holz und Stein, die lichtdurchflutete Architektur, zwölfmal unterschiedliche Inneneinrichtung, Nutzung erneuerbarer Energien und die Eine-Million-Dollar-Lage weit über dem Lago versöhnen Einfachheit und Luxus zu einem nachhaltigen Urlaubserlebnis. Kurz und gut: der Geheimtipp für alle grünen Freunde des Lago di Garda! www.ilbagnolo.it und www.gardalombardia.de

Foto(s): Cyprianerhof, Frieder Blickle/Cyprianerhof, Cyprianerhof, Hof Gottenau, Daberer, Il Bagnolo