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Birgit Schrowange: Hochzeitsvorbereitungen sind "auf Eis gelegt"

Birgit Schrowange und ihr Verlobter Frank Spothelfer bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin (Bild: imago images/Tinkeres)
Birgit Schrowange und ihr Verlobter Frank Spothelfer bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin (Bild: imago images/Tinkeres)

Birgit Schrowange (61) und ihr Verlobter Frank Spothelfer haben es mit ihrer Hochzeit nicht eilig. "Ich habe mich sehr gefreut, dass Frank mir einen Heiratsantrag gemacht hat. Das heißt aber nicht, dass ich sofort heiraten muss. Corona hat uns jetzt eh einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagt die Moderatorin spot on news im Interview zu ihrem neuen Buch "Birgit ungeschminkt: Vom Leben gelernt" (ZS Verlag). In dem schreibt sie unter anderem über Geld und Männer.

Wie erleben Sie die Corona-Krise gerade?

Birgit Schrowange: Ich bin wie alle zu Hause, bei meinem Freund in der Schweiz, wo ich ein bisschen Homeoffice mache. Werbe-Termine, Lese-Tour und Talkshow-Auftritte wurden erst einmal abgesagt.

In Ihrem neuen Buch geht es auch um das Thema Geld. Was ist Ihre wichtigste Botschaft an die Leserinnen?

Schrowange: Ich habe festgestellt, dass sich viele Frauen für das Thema Geld nicht interessieren. Diejenigen, die in einer Beziehung sind, überlassen Geldanlage häufig ihren Partnern. Ich finde, Frauen sollten die Verantwortung für ihre Finanzen selbst übernehmen. Schon mit kleinen Summen ab 25 Euro kann man monatlich in einen weltweit anlegenden Aktienfonds oder ETF investieren. In den vergangenen 30 Jahren hat diese Form der Anlage ungeachtet aller Krisen immerhin durchschnittlich acht Prozent im Jahr gemacht.

Wie kam es, dass Sie sich schon in jungen Jahren damit beschäftigt haben?

Schrowange: Ich hatte acht Jahre lang eine Beziehung mit einem Mann, der in New York lebte und war dadurch sehr viel in Amerika. Dort war es normal, dass jeder Aktien hatte und die Altersvorsorge auf Aktien-Sparplänen beruhte. So bin ich das erste Mal mit dem Thema in Berührung gekommen. Ich habe aber schon immer gespart, und zwar in der Regel zehn Prozent meines Einkommens. Auch wenn man wenig Geld verdient, sollte man schauen, dass man dennoch etwas zurücklegt, sich zum Beispiel ab und an den Coffee to go verkneift und das eingesparte Geld monatlich in einen Fonds einspart. Mit Anfang 30 fing ich an, mich langsam an das Thema Aktien heranzutasten und habe investiert. Meine Altersvorsorge beruht auf monatlichem Sparen in diversen Aktienfonds.

Sie haben vor einigen Monaten Ihre TV-Show abgegeben. Fehlt Ihnen heute etwas?

Schrowange: Nein. Die Leute denken immer, ich bin in Rente gegangen, das stimmt nicht. Ich habe nur meine Sendung aufgegeben, sonst nichts. Nach 40 Jahren vor der Kamera wollte ich einfach etwas mehr Freiheit haben, auch mal länger auf Reisen gehen. Meine Sendung hatte ich 25 Jahre lang. Das war jetzt einfach der richtige Zeitpunkt für mich, zu gehen. Und wie heißt es so schön: Wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Aber ich habe dennoch einiges zu tun, arbeite für meine Werbepartner Adler und Basica, gehe demnächst auf Lesereise, moderiere Veranstaltungen. Ich engagiere mich weiterhin für die RTL-Kinderhäuser und die Arche. Ich glaube, wer rastet, der rostet. Ich mache jetzt allerdings nur noch Sachen, die mir Spaß bringen und mich erfüllen. Und ich sage auch ganz viel ab. Nein zu sagen, habe ich im Laufe der Zeit gelernt.

Sie haben sich vorgenommen, mindestens 100 Jahre alt zu werden. Was sind Ihre Ziele und Wünsche für die nächsten 40 Jahre?

Schrowange: Die nächsten 20 Jahre sollen die besten meines Lebens werden. Die Pflicht ist getan, jetzt kommt nur noch die Kür. Die Glückskurve steigt ja ab 54 wieder an. Vorher war es bei mir wie bei vielen Menschen: Ich war beschäftigt mit meinem Job, zudem alleinerziehende Mutter. Ich stand immer unter Strom und Stress. Das will ich nicht mehr.

Spielte Ihre Beziehung eine Rolle bei Ihrem Abschied von "Extra"?

Schrowange: Dieser Entschluss, mit der Sendung aufzuhören, kam nicht von heute auf morgen. Ich habe schon die letzten drei Jahre darüber nachgedacht. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass das nicht mehr so gut zu mir passt. Und für mich war es sehr wichtig, dass ich selbst entscheide, wann ich gehe. Dazu kommt natürlich auch, dass mein Freund in der Schweiz lebt und ich nicht immer Sonntagabend Koffer packen wollte. Das war letztendlich auch mit ein Grund, aber nicht der entscheidende.

In Ihrem Buch warnen Sie vor einer bestimmten Sorte Männer. Sind Frauen in der zweiten Lebenshälfte weniger anfällig, auf Narzissten reinzufallen?

Schrowange: Für mich ist es generell ein sehr großes Glück, dass ich in der zweiten Lebenshälfte jemanden gefunden habe, mit dem es passt. Ich hätte damit gar nicht mehr gerechnet. Früher war ich tatsächlich oftmals oberflächlicher, habe die richtig guten Männer nicht gesehen und immer wieder Alpha-Männer angezogen, die mir die Welt erklären wollten. So ist Frank nicht. Ich habe irgendwann entschieden, meine grauen Haare herauswachsen zu lassen, weil ich so zu mir stehen wollte, wie ich bin. Und so habe ich den richtigen Mann in mein Leben gezogen. Ein großer Vorteil ist auch, dass unsere Kinder erwachsen sind. An Patchwork-Familienglück glaube ich nicht so richtig. Bei uns stimmen die äußeren Umstände. Und wir haben in unserer Beziehung diese Leichtigkeit und die Gewissheit, dass es unglaublich gut passt.

Wie steht es um die Hochzeitsvorbereitungen?

Schrowange: Die haben wir erst mal auf Eis gelegt. Ich habe mich sehr gefreut, dass Frank mir einen Heiratsantrag gemacht hat. Das heißt aber nicht, dass ich sofort heiraten muss. Corona hat uns jetzt eh einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir wollen uns Zeit lassen und die Hochzeit zu einem schönen Event machen. Es muss auch beruflich passen. Mein Freund hat als Geschäftsführer einer Firma sehr viel zu tun. Aber keine Angst: Ich komme schon noch unter die Haube!

Was bedeuten Ihnen Frauenfreundschaften?

Schrowange: Ich habe auch einen besten Freund. Aber eine meiner engsten Freundinnen ist Isabel Varell, die ich seit fast 40 Jahren kenne. Wir vertrauen uns, können uns alles erzählen. Man braucht auch nicht viele Freunde, zwei bis drei sehr gute reichen. Menschen, die wirklich da sind, wenn es einem schlecht geht. Und das sind meist die, mit denen man lange verbunden ist. Ein Lebenspartner kann auch nicht alles abdecken. Es ist wichtig, dass jeder noch sein eigenes Leben hat. Wenn man nur zu zweit aufeinander hockt, ist das auf Dauer langweilig.