Birmingham: Aufregung um neues Banksy-Graffiti

Es ist eine Szene, wie sie sich in jeder Großstadt täglich abspielt: Ein Obdachloser richtet sein Lager auf einer Bank ein. Im englischen Birmingham erregte sie jetzt Aufmerksamkeit. Grund ist ein Grafitti von Banksy. Mit dem Rentierschlitten will der für seine sozialkritischen Werke bekannte Street-Art-Künstler auf die Situation Obdachloser aufmerksam machen. Der Instagram-Post über den Obdachlosen Ryan wurde fast drei Millionen Mal aufgerufen. "Gott schütze Birmingham", schrieb Banksy in dem Post. Während der 20 Minuten, während derer sein Team und er Ryan gefilmt hätten, hätten PassantInnen dem Obdachlosen etwas Heißes zu trinken, Schokolade und ein Feuerzeug gegeben, ohne dass dieser danach gefragt habe. Doch offenbar hielt jemand die weihnachtliche Zeichnung für nicht komplett und malte nachträglich rote Nasen dazu. Mit einem Zaun soll das Werk Banksys, dessen Bilder für Millionen unter den Hammer gehen, jetzt geschützt werden. Der Freude darüber tut das keinen Abbruch: "Ich finde das toll", so die Birminghamerin Mercia Buddle. "Das ist toll für die Stadt, für das Viertel, es kommen Besucher aus der ganzen Gegend. Außerdem lenkt es die Aufmerksamkeit auf Obdachlosigkeit, während der Mann auf der Bank liegt." Tatsächlich gibt es immer mehr Obdachlose in Großbritannien: Im vergangenen Jahr starben in England und Wales offiziellen Statistiken zufolge 726 Menschen, die auf der Straße lebten. Das war der höchste Wert seit Beginn der Erfassung 2013.