Bizarrer Streit zwischen Polizei und “Kartoffelotto” – und was Jan Böhmermann damit zu tun hat

Die Dortmunder Polizei hatte eine Auseinandersetzung mit einem Twitter-Nutzer. (Bild: Getty Images)
Die Dortmunder Polizei hatte eine Auseinandersetzung mit einem Twitter-Nutzer. (Bild: Getty Images)

Auf Twitter ist ein absurder Streit entbrannt. Die Beteiligten: die Dortmunder Polizei, Jan Böhmermann und der Twitter-Nutzer Kartoffelotto. Erst eine üppige Kartoffelspende konnte die Gemüter beruhigen.

Das war passiert: Ende September waren etwa 100 Neonazis und Rechtsextreme skandierend durch die Straßen Dortmunds gezogen. Der Polizei wurde nach dem Aufmarsch unter anderem vorgeworfen, mit zu wenig Einsatzkräften vor Ort gewesen zu sein. Der Twitter-User Kartoffelotto hat das einige Tage später zum Anlass genommen, sich bei der Polizei zu beschweren. Der Grund: Im Vergleich zur rechtsextremen Demonstration waren beim Bundesligaspiel von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Nürnberg seiner Meinung nach zu viele Einsatzkräfte eingeteilt.

Der Überstunden-Tweet blieb für Kartoffelotto aber nicht ohne Folgen: Denn den Kommentar fanden die Beamten gar nicht lustig und drohten mit Strafverfolgung.

Nach dem Spiel hakte Kartoffelotto bei der Dortmunder Polizei noch einmal nach und wollte wissen, ob sie mit ihren Strafermittlungen schon weitergekommen seien. Den Beamten schien es durchaus ernst zu sein, wie ihre Antwort zeigt.

Jan Böhmermann stellt sich hinter Kartoffelotto

Später schaltete sich dann auch Satiriker Jan Böhmermann mit diversen Tweets in die Diskussion ein, stellte sich hinter Kartoffelotto und brachte unter anderem das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ins Spiel.

Polizei macht ein Friedensangebot

Am nächsten Tag lenkte die Dortmunder Polizei ein: Sie luden Kartoffelotto zu einem klärenden Gespräch bei einer Tasse Kaffee ein.

Über dieses Angebot war Kartoffelotto sichtlich erleichtert.

Nachdem sich die Beteiligten auf einen späteren Termin geeinigt hatten, kehrte scheinbar etwas Ruhe ein. Bis zum vergangenen Montag, als Kartoffelotto aus dem Urlaub zurückkam und im Briefkasten eine Vorladung der Polizei fand.

Was war denn nun passiert? Hatte die Polizei plötzlich kein Interesse mehr an der Einladung zu einer Tasse Kaffee? Am Mittwoch stellten die Beamten dann klar, dass sie keinen Strafantrag gestellt hätten und das auch nicht tun würden.

300 Kilo Kartoffeln sollen den Streit beenden

Kartoffelotto willigte ein und machte ein ungewöhnliches Friedensangebot:

Für Böhmermann eine super Idee – allerdings unter einer Bedingung:

Kartoffelspende: Mission erfüllt

Auch die Dortmunder Polizei hat den Deal angenommen. Am Donnerstag lieferten die Beamten wie versprochen 100 Kilo Kartoffeln an die Tafel Dortmund.

Auch Böhmermann hat sein Versprechen eingelöst und spendete eine Kartoffellieferung an die Tafel Gelsenkirchen.

Und was ist mit Kartoffelotto? Der BVB-Fan spendete seine Kartoffeln an die Tafel Meschede. Ende gut, alles gut!