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"Blanker Unsinn!": Karl Lauterbach verurteilt Falschinformationen über Impfstoff Novavax

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sprach im "ZDF-Morgenmagazin" über die bevorstehenden Lockerung, den Novavax-Impfstoff und den Umgang mit ungeimpften Geflüchteten aus der Ukraine. (Bild: ZDF)
Gesundheitsminister Karl Lauterbach sprach im "ZDF-Morgenmagazin" über die bevorstehenden Lockerung, den Novavax-Impfstoff und den Umgang mit ungeimpften Geflüchteten aus der Ukraine. (Bild: ZDF)

Fallen nach dem 19. März sämtliche Corona-Maßnahmen? Dazu äußerte sich Karl Lauterbach im "Morgenmagazin" des ZDF. Außerdem äußerte sich der Gesundheitsminister zu kursierenden Gerüchten zum Impfstoff Novavax, welcher in den sozialen Medien als "gefährlich" diffamiert wurde.

In vielen Nachbarländern wurde dieser Schritt bereits vollzogen: Am 20. März sollen fast alle der noch geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland fallen. Doch nun steigen die Infektionen wieder. Es ist sogar von einer möglichen Sommerwelle die Rede. Wie also soll es künftig weitergehen? Über diese Frage sprach die Moderatorin Harriet von Waldenfels am Mittwoch mit dem Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im "Morgenmagazin" des ZDF.

"Gewisse Basismaßnahmen gelten auch weiterhin, beispielsweise das Tragen von Masken oder das Testen dort, wo vulnerable Gruppen zu finden sind", erklärte Lauterbach den Entwurf, den er zusammen mit dem Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeitet hatte: "Alles öffnen - das ist natürlich nicht vorgesehen." Sollten die Fallzahlen tatsächlich weiter steigen und die Krankenhausversorgung gefährden, so könnten weitergehende Maßnahmen erfolgen: "Das ist in einer sogenannten Hotspot-Regelung vorgesehen. Das können die Länder über ihre Parlamente sofort entscheiden." Natürlich müsse der Vorschlag nun zunächst im Kabinett, mit den Ländern und den Fraktionen diskutiert werden, aber: "Wenn das kommt, kann damit so gearbeitet werden, damit man auch Sommerwellen oder Herbstwellen in den Griff bekommen kann."

"Es geht nicht nur ums Impfen"

Weniger optimistisch zeigte sich der Gesundheitsminister mit Blick auf die Akzeptanz des neuen Impfstoffs Novavax: "Der Novavax-Impfstoff ist leider während wir ihn beschafft haben in den sozialen Medien schon belastet worden, diffamiert worden als ein gefährlicher Impfstoff. Es wurde sogar darüber spekuliert, der Impfstoff würde dazu führen, dass Krebsgeschwulste entstehen würden. Das ist natürlich blanker Unsinn!" Aktuell wird der Impfstoff deshalb kaum nachgefragt: "Ich hoffe, dass sich das noch dreht", sagte Lauterbach. Unter anderem wollen man deshalb auch verstärkt Hausarztpraxen mit dem Impfstoff ausstatten.

Zuletzt kam von Waldenfels auf die Flüchtlinge aus der Ukraine zu sprechen: Diese sind, laut Angaben des Gesundheitsministeriums, nur zu einem Drittel gegen Corona geimpft. Von den Geimpften bekam ein Drittel den chinesischen Impfstoff Sinovac verabreicht, der in der EU gar nicht zugelassen ist. "Wie werden Sie damit umgehen?", fragte sie ihren Gast. "Wir können diese Impfung nicht anerkennen, wir werden aber diejenigen, die hierhin kommen, motivieren, sich impfen zu lassen", erklärte der SPD-Politiker. "Es ist ohnedies eine Booster-Impfung notwendig und somit bieten wir alle Impfstoffe an."

Ein weiteres Problem: Auch andere Schutzimpfungen, etwa gegen Masern oder Tetanus, seien bei den Flüchtlingen aus der Ukraine meist nur unzureichend vorhanden. Deshalb will Lauterbach die allgemeine medizinische Versorgung der Geflüchteten in Deutschland, aber auch in der Ukraine "massiv unterstützen": "Es geht nicht nur ums Impfen. Es geht auch um eine gute, medizinische Versorgung, Krankenhausversorgung, Versorgung von chronischen Krankheiten."