"Blasphemie" - Proteste gegen Koranverbrennung in Stockholm

Die Verbrennung eines Korans in Stockholm durch einen Rechtsextremisten hat zu massiven Protesten in der muslimischen Welt geführt - auch im syrischen Idlib, wo die schwedische Fahne verbrannt wurde.

Der schwedische Ministerpräsident hatte die Verbrennung des muslimischen heiligen Buches in Stockholm als "zutiefst respektlos" verurteilt, die Proteste hat es nicht beruhigt. Von Marokko über Indonesien bis Saudi-Arabien wurde die Bücherverbrennung als Blasphemie verurteilt.

Ministerpräsident Ulf Kristersson twitterte

"Die Meinungsfreiheit ist ein grundlegender Bestandteil der Demokratie. Aber was legal ist, ist nicht unbedingt angemessen. Das Verbrennen von Büchern, die vielen Menschen heilig sind, ist ein zutiefst respektloser Akt. Ich möchte mein Mitgefühl für alle Muslime zum Ausdruck bringen, die sich durch das, was heute in Stockholm geschehen ist, beleidigt fühlen."

Der rechtsextreme Politiker Rasmus Paludan hatte vor der türkischen Botschaft in der schwedischen Hauptstadt ein Exemplar des muslimischen heiligen Buches angezündet. Ankara war verärgert, dass Paludan von der schwedischen Polizei die Erlaubnis erhalten hatte, den Protest durchzuführen, sagte den Besuch des schwedischen Verteidigungsministers ab und bestellte den schwedischen Botschafter ein.

Ankara verlangt im Gegenzug zur Zustimmung zum schwedischen NATO Beitritt von Stockholm, kurdische Aktivisten auszuliefern und Kundgebungen gegen die türkische Führung zu verhindern.

Die Türkei hat ihre Zustimmung zum NATO Beitritt Schwedens auf Eis gelegt.