Fahndungsfoto von NSU-Terrorist Mundlos 2001 im “Tatort”

Bild landete offenbar zufällig auf "Phantasie"-Akte

n einem ARD-"Tatort" von 2001 war offenbar zufällig ein Fahndungsfoto des rechtsextremen NSU-Mitglieds Uwe Mundlos zu sehen. Eine Praktikantin hatte für den Film eine reine "Phantasie-Akte" zusammengestellt. (Archivfoto)
n einem ARD-"Tatort" von 2001 war offenbar zufällig ein Fahndungsfoto des rechtsextremen NSU-Mitglieds Uwe Mundlos zu sehen. Eine Praktikantin hatte für den Film eine reine "Phantasie-Akte" zusammengestellt. (Archivfoto)

In einem ARD-"Tatort" von 2001 war nach einem Medienbericht offenbar zufällig ein Fahndungsfoto des später als Mitglied der rechtsextremen Terrorzelle NSU bekanntgewordenen Uwe Mundlos zu sehen. Das Bild klebte damals in einer Szene auf der als Requisite nachgemachten Akte eines Sexualverbrechers, berichtet "Spiegel Online" und beruft sich dabei auf die Aussage der Produzentin der damaligen "Tatort"-Episode. "Ich bin fast vom Glauben abgefallen: Es ist Mundlos", sagte diese "Spiegel Online", nachdem sie sich die Folge erneut angeschaut hatte.

Nach ihren Recherchen habe damals eine Praktikantin für den Film eine reine "Phantasie-Akte" zusammengestellt und habe aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen dabei auch ein älteres Fahndungsfoto von Mundlos verwendet, mit dem das thüringische Landeskriminalamt 1998 nach dem Untergetauchten suchte. Generell würden für solche Requisiten nur Bilder von Mitarbeitern verwendet, betonte die Verantwortliche der Produktionsfirma. "Die junge Mitarbeiterin ist wohl davon ausgegangen, dass es sich um ein Foto eines Mitarbeiters gehandelt hat."

Mundlos war zum damaligen Zeitpunkt gemeinsam mit seinen beiden mutmaßlichen Mittätern Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Zusammenhang mit der Planung eines Sprengstoffanschlags zur Fahndung ausgeschrieben und untergetaucht. Dass das Trio als "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) zwischen 2000 und 2007 nach jetzigen Ermittlungsstand neun Migranten und eine Polizistin ermordet sowie zwei Sprengstoffanschläge und Banküberfalle begangen haben soll, stellte sich erst im vergangenen Jahr heraus.