Tief Hiltrud bringt Schnee und Minus-Temperaturen

 


Starken Frost und viel Schnee hat Deutschland seit März 2013 kaum noch gesehen. Schon der Winter 2013/2014 war deutlich zu mild und brachte nur selten Schnee oder Frost. Auch der Dezember 2014 war bislang gut 3 Grad zu warm. Das ändert sich nun.


Mit Tief Hiltrud wird es besonders am Samstag richtig spannend. Mit seinem Zentrum wird es genau über den Südwesten Deutschlands ziehen. Dabei bringt es viel Niederschlag mit. Dieser fällt oberhalb von 200 Metern meist als Schnee, vielleicht schneit es auch bis in die Niederungen. In Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland kann einiges an Neuschnee zusammenkommen. Bei Werte nahe dem Gefrierpunkt bleibt der Schnee nämlich häufig liegen.

“In den Niederungen sind bis zu 10, in Lagen über 300 m sogar bis zu 20 cm Schnee möglich. Das könnte in der Mitte und im süddeutschen Raum stellenweise zu einem Verkehrschaos führen, denn vielfach herrscht reger Weihnachtsreiseverkehr”, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Mit dem Schnee wird es dann an den Folgetagen aus Osten immer kälter. Kaltluft flutet weite Teile Mitteleuropas und so kann sich – abgesehen von den küstennahen Regionen - auch am Tag meist überall Dauerfrost einstellen.
 
“Die Kältepeitsche schlägt nach vielen Monaten wieder heftig zu”, sagt Jung.

Die kommende Wetterlage stellt die Welt der Wettermodelle allerdings auf eine harte Probe. Selten waren sich die verschiedenen nationalen und internationalen Wettermodelle so kurz (36 Stunden) vor dem Ereignis so uneinig wie in diesem Fall. „Kein Wunder: Nur leichte Änderungen in der exakten Zugbahn von Tief Hiltrud entscheiden darüber, ob Schnee bis ganz runter fällt oder erst ab 200 oder 300 m. Auch die exakt betroffenen Regionen sind noch nicht sicher. Da kann es noch einige Überraschungen geben”, so Wetterexperte Jung.

In den Tagen bis Silvester erwarten wir immer wieder Niederschläge. Diese fallen, abgesehen vom Nordwesten, meist bis runter als Schnee. Besonders in den Nächten wird es über einer Schneedecke richtig kalt. So werden in der Nacht zu Neujahr im Süden bis zu minus 23 Grad erwartet. In der Mitte wären es immerhin noch Werte bis minus 12 Grad, während es direkt an den Küsten frostfrei bleiben würde. Auch am Tag herrscht meist überall Dauerfrost zwischen minus 1 und minus 7 Grad. Lediglich im Norden ist es teilweise 1 bis 2 Grad über dem Gefrierpunkt.

Die kommenden Tage bringen eine äußerst spannende, aber auch gefährliche Wetterlage. Schnee in dieser Menge und so tiefe Temperaturen gab es schon längere Zeit nicht mehr im Land. Viele Autofahrer müssen sich erst mal wieder an diese widrigen Bedingungen auf den Straßen gewöhnen.

“Machen Sie Ihr Auto so schnell wie möglich noch winterfest. Ab Samstag sollte keiner mehr auf Deutschlands Straßen ohne Winterreifen oder Frostschutz unterwegs sein”, warnt Dominik Jung.