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US-Wetterdienst NOAA: Wenig Hoffnung auf einen heißen deutschen Sommer - zumindest beim Wetter!

 

Ein richtig heißer Sommer in Deutschland - eher unwahrscheinlich (Quelle: dpa)
Ein richtig heißer Sommer in Deutschland - eher unwahrscheinlich (Quelle: dpa)

 

Sie sind immer wieder gerne gesehen: Jahreszeitentrends! Ab und zu hört man dazu auch kritische Stimmen. Es sei nicht möglich Wettervorhersagen für ganze Jahreszeiten abzugeben. Aber: das tut auch überhaupt niemand. Fast alle internationalen Wetterdienste erstellen sogenannte Jahreszeitentrends. Diese sind allerdings strikt von der klassischen Wettervorhersage (bis 72 Stunden) zu unterscheiden.  Besonders Energiekonzerne schätzen Langfristtrends und nutzen diese seit Jahren.

Jahreszeitentrends basieren auf langfristigen klimatologischen Untersuchungen und Beobachtungen. Das aktuelle Verhalten der Meeresströmungen und die Temperaturen der Ozeane spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Mit diesen Trends kann auch wirklich nur eine sehr grobe Aussagen getroffen werden: Wird ein Monat sehr wahrscheinlich wärmer oder kälter als üblich bzw. nasser oder trockener als im langjährigen Durchschnitt ausfallen?

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Die renomierte US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) erstellt bereits seit Jahren langfristige Wettertrends für die Folgemonate und das weltweit. Für den kommenden meteorologischen Sommer in Europa , also die Monate Juni bis August, sieht das Modell Temperaturen die dem langjährigen Durchschnitt entsprechen würden. Den Chancen für einen richtig heißen, aber auch einen zu kühlen Sommer sind somit nur gering.

Beim Niederschlag sieht es nach einem durchwachsenen Sommer aus. Feuchter als üblich könnte der August ausfallen, allerdings nicht nur in Deutschland, sondern auch im gesamten Mittelmeerraum. Vieles deutet damit auf einen eher wechselhaften Sommer 2015 hin. Das wiederum wäre nicht verwunderlich, denn das Muster kennen wir bereits aus 2013 oder 2014. In beiden Jahren waren März und April durch sonnige und trockene Hochdruckwetterlagen geprägt. Ab Mai ging dem Hochdruckwetter dann jeweils immer die Luft aus und es wurde ziemlich wechselhaft. Der Mai 2013 und 2014 fielen beide ins Wasser. Der Mai 2015 ist sogar noch turbulenter. Es brachte bereits mehrere Unwetter und Tornados.

Ob es auch in diesem Sommer weitere Tornados geben wird kann man jetzt noch nicht sagen. Das fällt dann in den Bereich der kurzfristigen Wettervorhersagen, die man erst 12 bis 24 Stunden vor dem Ereignis ausgeben kann.

Niederschlagsabweichungen im August 2015 (Quelle: US-Wetterdienst NOAA)
Niederschlagsabweichungen im August 2015 (Quelle: US-Wetterdienst NOAA)

Niederschlagsabweichungen im August 2015 (Quelle: US-Wetterdienst NOAA)

Beim Deutschen Wetterdienst wird einem „zu warmen“ Sommer die höchste Eintreffwahrscheinlichkeit zugetraut. Sie liegt bei knapp 50 Prozent. Dagegen liegt die Wahrscheinlichkeit für einen zu kalten Sommer bei nur 30 Prozent. Bereits das Frühjahr 2015 war „wärmer als normal“. Dieser Trend könnte sich nach Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes also auch im Sommer fortsetzen.

Aktueller Jahreszeitentrend für den Sommer 2015 (Quelle: Deutscher Wetterdienst)
Aktueller Jahreszeitentrend für den Sommer 2015 (Quelle: Deutscher Wetterdienst)

Wir sehen: So wirklich wissen wie der Sommer 2015 werden könnte tun wir nicht. Die langfristigen Wettermodelle können nur einen groben Trend ausgeben und der unterscheidet sich aktuell bei den verschiedenen internationalen Wetterdiensten zum Teil noch recht deutlich.


Sollte sich das Muster der vergangenen Jahre wiederholen, dann würde uns nach einem trockenen und sonnigen März und April ein eher wechselhafter und nur mäßig warmer Sommer mit etlichen Unwetterlagen bevorstehen. Vielleicht gibt uns ja der Siebenschläferzeitraum Ende Juni/Anfang Juli nähere Auskunft. Gewissheit werden wir allerdings erst Ende August haben…

(Quelle: wetter.net)

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