Wetter: Blitzhitze bis 36 Grad nur für einen Tag?

Wer am Donnerstag (Fronleichnam) Feiertag hat und vielleicht sogar den Freitag als Brückentag frei, der sollte diese beiden Tage voll auskosten. Sie dürften wettertechnisch die beiden schönsten Tage der Woche werden. Sie bringen viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Gewitter oder Schauer sind an diesen beiden Tagen nicht zu befürchten.

Der Samstag bringt dann richtig drückende Hitze. Die Spitzenwerte machen einen Sprung nach oben und erreichen lokal bis zu 36 Grad im Schatten. Damit wiederholt sich quasi das Wetter von vor einem Jahr. Damals war um diese Zeit Pfingsten. Es wurde damals das heißeste Pfingstfest seit 1881. Auch in diesem Jahr haben wir fast exakt am gleichen Termin einen Hitzepeak.

„Es ist schon verblüffend wie sich der Wetterverlauf des bisherigen Jahres dem vom letzten Jahr ähnelt. März und April waren 2014 ähnlich warm, trocken und sonnig wie in diesem Jahr. Der Mai war schon 2014 so wechselhaft wie in diesem Jahr. Und auch der Zeitpunkt des ersten Hitzepeaks stimmt bestens mit dem vom vergangenen Jahr überein. Doch das dürfte alles nur Zufall sein“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net (www.wetter.net).

Allerdings gibt es eine weitere Parallele: ähnlich wie bei der Kurzhitze zu Pfingsten Anfang Juni 2014, drohen auch diesmal wieder heftige Unwetter die die Hitze sehr rasch vertreiben. Pfingstmontag 2014 sorgten nach der Hitze in Nordrhein-Westfalen Unwetter für großen Schaden und sogar Verletzte und Todesopfer. Es war für das Bundesland das schlimmste Unwetter seit dem Orkan Kyrill.

Auch diesmal könnte es nach der Hitze ordentlich knallen. Ab Samstagmittag müssen wir uns auf stramme Gewitter einstellen. Sie überqueren Deutschland von West nach Ost. Dabei gibt es Starkregen, Hagel und Sturmböen. Zudem ist die Wetterlage für die Entwicklung von Tornados recht günstig.

„Wir müssen uns also am Samstag in Deutschland wieder auf ordentliches Schadenpotenzial einstellen“ warnt Wetterexperte Jung.

Nach dem Samstag stürzen die Temperaturen am Sonntag gleich um 10 bis 15 Grad in den Keller. Die Höchstwerte liegen nur noch bei 17 bis 25 Grad.

Nachfolgend die kommenden Tage im Detail:

Mittwoch: 16 bis 27 Grad, wechselnd bewölkt, in der Mitte einzelne Schauer

Donnerstag: 19 bis 29 Grad, klasse Sommerwetter, viel Sonne und trocken

Freitag: 24 bis 32 Grad, ideales Badewetter, viel Sonne und vielfach trocken, nur am Abend im Südwesten ein geringes Gewitterrisiko

Samstag: 29 bis 36 Grad, schon am Morgen ziehen im Westen Wolken vorüber, es wird schnell sehr warm und schwül, nachmittags und abends drohen dann lokal heftige Unwetter, Tornados nicht ausgeschlossen

Sonntag: 17 bis 25 Grad, satter Temperatursturz nach unten, im Südosten teils kräftiger Regen, auch im Osten Schauer, sonst mal Sonne, mal Wolken und trocken

Montag: 12 bis 21 Grad, im Süden viele Wolken und teils kräftiger Regen, sonst Sonne und Wolken im Wechsel

Dienstag: 12 bis 21 Grad, im Südosten weiter nass, im Nordwesten einzelne Schauer, dazwischen auch mal Sonne

Kommt die Schafskälte?

„Nicht nur, dass die in einigen Medien angekündigte Hitzewelle ausfällt, nein, es könnte noch gruseliger kommen. Mitte nächster Woche würde die Schafskälte voll zuschlagen. Das ist nichts anderes als eine alte Bauernregel. Diese besagt, dass es um Mitte Juni herum noch mal zu verspäteten Kaltlufteinbrüchen aus Norden kommen kann“ erklärt Jung.

Und die Anzeichen mehren sich, dass die Nächte in der kommenden Woche wieder richtig frisch ausfallen könnte. Vielfach kühlt die Luft nach aktuellen Stand auf einstellige Werte ab.

Die genaue Entwicklung müssen wir allerdings abwarten. Die Wetterlage ist in den Tagen ab Samstag recht schwierig. Wir Meteorologen bekommen bei der Wetterprognose Unterstützung von unseren Wettermodellen und die haben uns in den vergangenen Tagen immer wieder andere Möglichkeiten präsentiert. Da gab es auch mal die Möglichkeit einer 5- bis 6-tägigen Hitzewelle mit Spitzenwerten bis 37 Grad. Einige Kollegen sind auf diesen Zug allerdings etwas zu früh aufgesprungen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle ist in den letzten Tagen stetig gesunken

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