Wetter: Der Winter könnte teuer werden – und dunkel!

Nicht nur bei Gas, Heizöl oder Fernwärme dürfte der Winter 2012 deutlich teurer werden als bisherige, auch beim Strom werden die Preise wahrscheinlich nach oben schnellen.

Bereits im vergangenen Winter wurde es Ende Januar und Anfang Februar für das deutsche Stromnetz ziemlich kritisch, als es 14 Tage lang aus Russland bitter kalt wurde. „Damals schrammte Deutschland nur knapp an Stromengpässen oder gar ausfällen vorbei", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net.

Die „Zeit" berichtete vor wenigen Tagen bereits von drohenden Stromausfällen in diesem Winter, sogenannten Blackouts. Dort heißt es unter anderem: „Im vergangenen Winter war das Stromnetz mehrmals am Limit. Größere Blackouts konnten die Netzbetreiber verhindern. Aber das heißt nicht, dass auch im kommenden Winter alles gut gehen wird."

Der kommende Winter könnte aktuellen Langfristmodellen zufolge 0,5 bis 1 Grad kälter als im langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 ausfallen. Damit würden wir in etwa beim Winter 2010/2011 landen, der vor allem durch einen extrem kalten Dezember auffiel. Es war der kälteste Dezembermonat seit 1969. Damals war allerdings die Lage auf dem Energiemarkt noch eine andere. Seitdem hat sich, wie wir alle wissen, einiges verändert. „Die Gefahr für einen regionalen oder sogar großflächigen Blackout ist gestiegen", warnt Jung.

Aber auch von anderer Seite könnten Kosten auf die Bürger zukommen, nämlich in Sachen Winterdienst, sprich der öffentlichen Schnee- und Eisräumung. Schließlich werden diese Dienste der Städte und Kommunen durch Steuergelder finanziert. Aufgrund des möglichen neuerlichen kalten Winters würden diese Kosten natürlich ebenfalls rasch in die Höhe schnellen und die Bürger zwar nicht sofort, aber in naher Zukunft mehr belasten.

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage

Nachdem es am letzten Wochenende frühwinterlich und am Wochenende davor spätsommerlich war, wird es nun aber erst einmal ganz klassisch herbstlich. Am Freitag zieht im Tagesverlauf aus Westen Regen und Sturm auf. Stellenweise sind bis in die Niederungen Sturmböen möglich, auf den Gipfeln der Mittelgebirge drohen sogar Orkanböen. Auch das Wochenende wird windig und sehr nass, stellenweise schwellen die Flusspegel deutlich an!

Wie wird der Winter?
„Das Wird ein richtiger Chaos-Winter, der viel Abwechslung bereit hält und zeitweise richtig gefährlich werden kann", kommentiert Wetterexperte Jung.

Dezember: Der erste meteorologische Wintermonat fällt vielfach durchschnittlich, im Osten und Süden allerdings vielfach leicht zu kalt aus. Zur Monatsmitte könnte die russische Kältepeitsche mit Eis und Schnee zum ersten Mal so richtig intensiv zuschlagen. Ob das hochwinterliche Wetter allerdings bis Weihnachten durchhält ist unsicher, denn vom Atlantik drängen im letzten Monatsdrittel sehr wahrscheinlich einige Sturm- mitunter auch Orkantiefs nach Europa, die sehr milde Luft nach Deutschland bringen könnten. Weiße oder grüne Weihnachten — das wird sich wahrscheinlich erst auf den letzten Metern vor dem Fest entscheiden!

Januar: Der Januar würde nach aktuellem Stand eher durchschnittlich ausfallen. Er bringt zudem viel Niederschlag, der jedoch nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und den Alpen als Schnee fällt. Generell werden in den Alpen auch diesen Winter wieder sehr gute Wintersportbedingungen erwartet. In den Niederungen riecht es den ersten Berechnungen zufolge nach einem Schmuddelwinter — gerade perfekt, um sich eine Erkältung nach der nächsten einzufangen!

Februar: In diesem Monat könnte das dicke Kältepolster über Sibirien abermals angezapft werden und weite Teile Europas mit kalter Luft überschwemmen. Diese zweite Kältewelle könnte noch heftiger als die Kältewelle im Dezember ausfallen. Nennenswerter Schneefall ist dabei vor allem in der West- und Südhälfte Deutschlands zu erwarten.