Das Wichtigste zum Nasenbluten

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mit Nasenbluten zu kämpfen - sei es nach einem Sturz auf das Gesicht oder einfach spontan nach kräftigem Schnäuzen oder Popeln. Fast immer verbirgt sich hinter der blutenden Nase eine Verletzung kleiner Adern in der Nasenschleimhaut und die Ursachen dafür sind vielfältig. Glücklicherweise sieht Nasenbluten anfangs schlimmer aus als es ist und endet in den meisten Fällen harmlos. Manchmal fließt das Blut jedoch in Strömen und aus dem harmlosen Alltagsleiden wird ein bedrohliches Symptom, hinter dem sich auch bösartige Erkrankungen verbergen können.

Häufig harmlose Ursachen für die blutende Nase

In den meisten Fällen sind die Ursachen für eine blutende Nase völlig ungefährlich. Häufig entstehen die Blutungen im vorderen Bereich der Nasenscheidewand - dort wo in der Schleimhaut ein Gefäßbündel liegt. Die Adern sind hier besonders empfindlich gegenüber äußeren Reizen und können schnell platzen. Ein Schlag auf die Nase oder der popelnde Fingernagel sind dafür die häufigsten Gründe.

Auch bei einer Erkältung mit Schnupfen ist die Nasenschleimhaut anfälliger für Verletzungen. Ein beherztes Naseputzen reicht dann oft, um aus der laufenden Nase eine blutig-tropfende zu machen.

Im Winter kommt auch noch die warm-trockene Heizungsluft hinzu, die der Nasenschleimhaut Feuchtigkeit entzieht und die Gefäße noch anfälliger für Verletzungen macht.

Bluthochdruck und Leukämie: Hier ist Nasenbluten ein Symptom schwerer Erkrankungen

So harmlos und alltäglich Nasenbluten auch ist – in manchen Fällen ist die blutende Nase Ausdruck einer ernstzunehmenden Erkrankung. Besonders wenn Nasenbluten wiederholt urplötzlich auftritt oder länger als 15 Minuten anhält ist der Besuch beim Hals-Nasen-Ohrenarzt ratsam.

Beginnt die Nase vor allem bei Stress oder Aufregung zu bluten, verbirgt sich dahinter nicht selten ein zu hoher Blutdruck. Der hohe Druck in den kleinen Schleimhaut-Äderchen führt zu deren Brüchigkeit lässt sie zerreißen. Ein weiterer Hinweis auf Blutdruck bedingtes Nasenbluten ist eine verlängerte Blutungszeit.

Außerdem hört man immer wieder von Bluterkrankungen, die Nasenbluten als Symptom mitsich bringen. Dies können einerseits erbliche Bluterkrankheiten sein. Andererseits kann sich hinter dem Nasenbluten auch eine Blutkrebserkrankung (Leukämie) verbergen – wenn auch sehr selten. Grund für Nasenbluten bei Leukämie ist die Veränderung des Blutes durch den Krebs mit einer erhöhten Blutungsneigung.

In vielen Fällen kommt es auch zum Nasenbluten, wenn blutverdünnende Medikamente wie Aspirin oder Marcumar eingenommen werden. Hier kommt es dann häufig zu starkem und verlängertem Nasenbluten.

Schweres und chronisches Nasenbluten bei "Morbus Osler"

Bei dieser Erbkrankheit tritt bei mehr als 90 von 100 Betroffenen wiederkehrendes Nasenbluten auf. Oft ist dies so beeinträchtigend, dass Erkrankte ihren Alltag nicht bewältigen können und Durchschlafen schwierig wird. Der Grund für die immer blutende Nase: Bei Morbus Osler sind Blutgefäße im ganzen Körper krankhaft erweitert und sehr verletzlich.

Gefährlich wird diese Erkrankung, wenn die Gefäßfehlbildungen auch in inneren Organen wie etwa Lunge oder Gehirn vorhanden sind und innere Blutungen verursachen. Nasenbluten kann das erste Symptom sein.

Blut in der Lunge ist gefährlich

Besonders gefährlich wird es, wenn man den Kopf in den Nacken legt, das Blut in den Rachen läuft und es durch Verschlucken in die Lunge gerät. Dann drohen Atemprobleme und im schlimmsten Fall Komplikationen bis zum Atemstillstand.

So handelt man richtig bei Nasenbluten:

Leichte Fälle lassen sich zu Hause gut behandeln. Erst dann, wenn die Blutung gar nicht mehr zu stoppen ist oder regelmäßig auftritt, ist ein Arztbesuch angebracht.

Für das Verhalten bei Nasenbluten kann man sich Folgendes merken:

Aufrecht sitzen und den Kopf nach vorne beugen. Wer den Kopf in den Nacken legt schluckt zu viel Blut. Dies führt zu Übelkeit und Erbrechen und es lässt sich zudem nicht mehr nachvollziehen, wie viel Blut man verloren hat.

Auch ein kühl-feuchtes Tuch im Nacken stoppt die Blutung schneller, weil sich so die Blutgefäße etwas zusammenziehen. Oft ist es hilfreich, die beiden Nasenflügel für circa zehn Minuten zusammenzudrücken.

Ist die Blutung erst einmal gestillt, sollte die Nase einige Stunden nicht geputzt werden. Auch wenn es schwer fällt - Nasebohren ist ebenfalls tabu, um einen Blutungs-Rückfall zu vermeiden.