Gesund in den Frühling: Was macht die Jahreszeit mit unserer Körper?


Wenn der kalte Winter in den sonnigen Frühling übergeht wirkt sich der Wetterumschwung auch auf den Körper aus. Dabei verbinden wir mit Frühling fast immer Sonne, Energie und Euphorie. Doch so einfach ist das nicht. Schließlich kann die blühende Jahreszeit auch zu Verstimmungen und Frühjahrsmüdigkeit führen - von Pollenallergie ganz zu schweigen. Was stellt der Frühling mit unserem Körper an? Yahoo! Nachrichten hat die Fakten.

Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt neuer Schwung ins Leben

Wenn die Tage im Frühling länger werden fällt auch mehr Sonnenlicht in unsere Augen und das hat großen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt: Im Gehirn wird weniger Melatonin ausgeschüttet - ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Je weniger Melatonin im Körper zirkuliert, desto energetischer und wacher werden wir.

Außerdem lässt das Frühlingswetter das stimmungsaufhellende Hormon Serotonin ansteigen – Wissenschaftler sehen dies als mögliche Erklärung für die Glücksgefühle im Frühling.

Frühlingsgefühle lassen Herzen höher schlagen

Dem Frühling wird nachgesagt, dass er Liebe und Paarungswillen positiv beeinflussen soll. Doch was ist dran an den "Frühlingsgefühlen"?

Auch hier spielt das oben erwähnte Schlaf-Hormon Melatonin eine wichtige Rolle: Je weniger davon im Körper, desto fröhlicher und paarungsbereiter ist der Mensch.

Neben den Hormonen gibt es aber etwas, das stärker ist als Chemie: Die Psyche. Durch die neu belebte Landschaft und erste blühende Blumen wächst die Vorfreude auf mehr: Den Sommer. Menschen machen sich frei von ihrer Winterkluft, die Röcke werden kürzer, die Oberteile enger, man achtet wieder mehr auf seinen Körper. Dass auf diese Weise eine besondere Anziehungskraft auf das andere Geschlecht ausgeübt wird, braucht nicht genauer erläutert zu werden.

Übrigens: Die meisten Kinder werden in den Herbstmonaten und um die Weihnachtstage gezeugt – und das ganz ohne Blumen und warme Temperaturen. Vielleicht reden wir uns also auch auch nur ein, dass der Frühling einen besonderen sexuellen Beigeschmack besitzt.

Die negative Seite des Wetterumschwungs: Frühling kann auch traurig machen

Im Frühling ist nicht alles bunt was blüht: Biometeorologische Studien zeigen, dass in Deutschland über 20 Prozent der Menschen über gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit dem Wetterumschwung im Frühling klagen. Doch warum ist das so?

Wenn der Winter in den Frühling übergeht, kommen einige Steuerungsmechanismen im Körper durcheinander: Unser Nervensystem wird durch die warmen Temperaturen und die Sonne mehr und mehr erregt. Eine mögliche negative Folge: Nervosität und psychosomatische Beschwerden nehmen zu.

Besonders paradox: Vor allem im Mai haben depressive Menschen besonders häufig mit schweren depressiven Episoden ihrer Krankheit zu kämpfen. Genaue Gründe dafür sind nicht bekannt.

Kreislaufprobleme im Frühling sind häufig

Nicht nur der April weiß nicht was er will – auch unser Kreislauf schwankt von aktiviert bis müde. Die Wetterumschwünge im Frühling führen dazu, dass sich die Blutgefäße mal weit, mal eng stellen. Dies ist eine starke Belastung für den Blutkreislauf.

Die Folge: Frühjahrsmüdigkeit

Die Folge dieser Kreislaufschwankungen: Man ist unkonzentriert, schlapp und gähnt ununterbrochen: Umfragen zufolge klagen etwa 60 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer über "Frühjahrsmüdigkeit".

Grund für die Frühjahrsmüdigkeit sind neben den Kreislaufproblemen auch der Temperaturumschwung und neue Lichtverhältnisse. Da sich im Frühling viel ändert und wir unseren Stoffwechsel und Hormonhaushalt den äußeren Bedingungen anpassen, kommt der Körper nicht so schnell hinterher: Kaum haben wir uns auf die winterlichen Verhältnisse eingestellt, bricht auch schon wieder der Frühling herein.

Weniger aktiv ist im Frühjahr übrigens auch die Schilddrüse, sodass der Energiestoffwechsel zurückgefahren wird.

Eine hilfreiche Maßnahme gegen Frühjahrsmüdigkeit ist körperliche Bewegung: Mit Freiluft- und Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren wird der Kreislauf angekurbelt und der Frühjahrs-Durchhänger schnell abgeschüttelt.

Vorsicht vor der Frühlingssonne!

Viele Sonnenanbeter glauben, dass die Frühlingssonne wegen den vergleichsweise niedrigen Temperaturen keine Gefahr für die Haut darstellt – ein großer Fehler!

Der Berufsverband der Dermatologen warnt sogar vor der Frühlingssonne. Gerade nach den dunklen Wintermonaten reagiert die wenig pigmentierte Haut empfindlich auf die ungewohnt intensive UV-Strahlung. Die Folge: Das Sonnenbrand-Risiko steigt. Beim ausgedehnten Spaziergang in der prallen Frühlingssonne lohnt sich die Sonnencreme allemal.

Für Allergiker ist ist der Frühling eine Horror-Jahreszeit

Bereits im März blühen Pollen-Verteiler wie Birke, Esche, Pappel und Weide. Laut dem Deutschen Allergiebund leiden 16 Prozent der Bevölkerung im Frühling an einer Pollenallergie.

Wer auf Anti-Allergie-Medikamente verzichten möchte merkt sich diese Faustregel: Laut DAAB ist die Pollenkonzentration in ländlichen Gebieten morgens, in der Stadt abends am höchsten.

Um tränenden Augen und laufender Nase vorzubeugen, sollten Allergiker in der Stadt die Jogging-Runde durch den Park also lieber auf den Morgen verschieben. Auch hilfreich: Vor dem Schlafengehen Haare waschen und die Straßenkleidung nicht mit ins Schlafzimmers nehmen.