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Nase zu und durch - diese Körpergerüche deuten auf Krankheiten hin

Jeder Mensch sondert Gerüche ab, auch penetrante (thinkstock)
Jeder Mensch sondert Gerüche ab, auch penetrante (thinkstock)

Jeder von uns stinkt von Zeit zu Zeit sei es aufgrund von schweißtreibenden Tätigkeiten, schlecht wirkendem Deo oder nach bestimmten Speisen. Diese Gerüche haben eines gemeinsam: Nach einer ausgiebigen Dusche und einem Kaugummi verschwinden sie rasch wieder. Anhaltender Körpergeruch kann in manchen Fälle hingegen ein Begleitsymptom verschiedener Leiden sein.

Mundgeruch - mehr als nur lästig

Mehr als 600 verschiedene Bakterienarten leben in unserem Mund. Auch wenn die meisten von ihnen harmlos und sogar nützlich sind, gibt es einige, die bei mangelnder Mundhygiene äußerst aggressiv werden und zu beißendem Mundgeruch führen. Doch nicht nur das: Die Keime greifen auch den Zahn-Halteapparat an und sorgen für die Entstehung der Parodontitis.

Chronischer Mundgeruch kann also ein Hinweis auf einen "kranken" Mund sein: Bakterien in den Zahnfleisch-Taschen produzieren Fäulnis- und Zersetzungsprodukte, die zu einem störenden Mundgeruch führen können.

Gefährlich dabei: Bakterien können über kleine Verletzungen im entzündeten Zahnfleisch in die Blutwege übertreten und dadurch auch in andere Bereichen des Körpers gelangen. Sogar Herzinfarkte und Schlaganfälle werden damit in Verbindung gebracht.

Rachenentzündungen: Fäulnisgeruch aus dem Mund

Auslöser für den schlechten Atem können auch Infektionen des Rachens und der Mandeln sein. Bei einer Mandelentzündung produzieren Bakterien bei der Verwertung von Nahrung Nebenprodukte wie Schwefelverbindungen, die einen beißenden Geruch zufolge haben.

Mundgeruchdurch die Nase bei Polypen und Entzündungen

Manchmal entweicht schlechter Atem nicht nur über den Mund, sondern durch die Nase. Auch hier können Krankheiten dahinterstecken: Nasenpolypen, Nasennebenhöhlen- und Lungenentzündungen, Sodbrennen oder in seltenen Fällen sogar Tumore.

Dies macht sich eher durch einen süßlichen Geruch bemerkbar, den die Eiterherde verströmen.

Diabetes-Notfälle riechen nach Nagellack und faulen Äpfeln

Diabetiker verströmen unter besonderen UmständenAzeton- ein charakteristischer Geruch, der an Nagellack oder faule Äpfel erinnert.

Bei einer extremen Entgleisung des Blutzuckers kann ein sogenanntes diabetisches Komaeintreten, bei dem vermehrt Keton-Körper im Blut vorliegen, die sich über die Atemluft als Azeton bemerkbar machen.

Wer einen bewusstlosen Menschen findet und einen Azeton-Geruch vernimmt, sollte daher immer auch an ein diabetisches Koma denken und umgehend den Notarzt verständigen.

Schweiß: Natürlich geruchlos

Übrigens - Schweißist nichts, wovor man sich ekeln muss. Achselschweißist eine geruchlose Flüssigkeit und besteht zu 99 % aus Wasser und über 250 verschiedenen Substanzen wie Zucker, Milchsäure und Harnstoff.

Unangenehme Gerüche entstehen erst dann, wenn bestimmte Hautbakterien den abgesonderten Schweißabbauen und das ist bei Männern und Frauen übrigens sehr unterschiedlich: Ein schwacher, sauerer" Geruch ist überwiegend bei Frauen zu finden und wird durch sogenannte Mikrokokken-Bakterien verursacht. Der intensivere Geruch bei Männern wird hingegen von einer anderen Bakteriengruppe verursacht den sogenannten lipophilen Diphteroiden.