Werbung

Schnurren, Schnarchen, Schlaf-Apnoe: Wenn Schlaf die Gesundheit gefährdet

In Deutschland schnarcht durchschnittlich jeder zweite Mann und jede vierte Frau. Für die meisten ist das nächtliche Säge-Konzert einfach nur lästig. Dabei kann sich hinter lautem Schnarchen ein sogenanntes "Schlafapnoe-Syndrom" verbergen, das eine ernsthafte Gesundheitsgefahr für den Schnarcher darstellt. Yahoo! gibt die wichtigsten Antworten zum Schnarchen und dem Schlafapnoe-Syndrom.

Wenn der Schlaf auf Dauer fehlt, wird es gefährlich (Bild: Fotolia)
Wenn der Schlaf auf Dauer fehlt, wird es gefährlich (Bild: Fotolia)

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Schnarchen vor tausenden von Jahren einen schützenden Effekt besaß: Je lauter, sägender und reißender das männliche Familienoberhaupt schnarchte, desto geschützter war die Familie vor wilden Tieren oder anderen Feinden. Was früher Schutz vor Raubtieren bot, raubt heute vielen Menschen den Schlaf - und manchmal sogar die Gesundheit.

Woher kommen diese schrecklichen Geräusche?

Schnarchen liegt eine Blockade der oberen Atemwege zugrunde: Im Schlaf erschlafft das hintere Gaumensegel. Folglich flattern Zäpfchen und Gaumensegel im Sog der Atemluft hin und her, was zu den typischen Geräuschen führt. In Rückenlage schnarchen viele Menschen besonders häufig, da sie durch den zurückfallenden Unterkiefer automatisch durch den Mund atmen müssen.

Alkohol, Übergewicht und Co. - auch äußere Faktoren begünstigen Schnarchen

Nicht nur anatomische Besonderheiten sind Gründe für das Schnarchen: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass auch äußere Faktoren das Rachengetöse begünstigen können: Alkohol am Abend, Übergewicht, schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen, Rauchen und Schlafmittel. Ein Vermeiden dieser Risikofaktoren ist ein entscheidender erster Schritt in der Therapie des chronischen Schnarchens.

Leises Schnarchen oder lautes Sägen - ein bedeutender Unterschied

Wichtig ist es, zwischen lautstarken Schnarchern und leisen „Schnurrern“ zu unterscheiden.

Schnarchen ist dann ungesund, wenn ein sogenanntes Schlafapnoe-Syndrom vorliegt. Bei jedem zweiten extrem lauten Schnarcher ist dies der Fall. Hier kollabieren die Atemwege und die Luft gelangt nicht mehr ausreichend in die Lunge. Es kommt zu Atemstillständen von bis zu zehn Sekunden, Sauerstoffmangel und Aufwach-Reaktionen, an die man sich am nächsten Morgen nicht erinnern kann. Was die Betroffenen allerdings merken ist eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit und das Gefühl, keine Minute geschlafen zu haben.

Schwerwiegende Symptome beim Schlafapnoe-Syndrom

Neben der Müdigkeit gibt es weitere Symptome, die an "gefährliches Schnarchen", also das Schlafapnoe-Syndrom denken lassen: Kopfschmerzen beim Erwachen, Schwindel am Tag, nächtliches Schwitzen, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Impotenz und Sekundenschlaf-Attacken. Besonders gefährlich ist der Sekundenschlaf, der im Straßenverkehr das Unfallrisiko um das ein- bis siebenfache erhöht.

Studien haben gezeigt, dass unbehandelt 40 Prozent der Schlafapnoe-Leidenden nach acht Jahren versterben - an Autounfällen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch soweit muss es nicht kommen.

Der Partner muss die Ohren spitzen

Meistens ist es der Partner im Bett, der Veränderungen des Liebsten am ehesten erkennt. Wichtig ist hier, auf überaus laute Schlafgeräusche mit Atempausen zu achten. Dann ist es Zeit, zu einem Schlafmediziner oder Lungenfacharzt zu gehen.

Wird ein Schlafapnoe-Syndrom rechtzeitig behandelt, so finden die Leidtragenden wieder zu der Erholung im Schlaf zurück, die der Körper benötigt. In den meisten Fällen greift hier eine konservative

Therapie in Form einer nächtlichen Beatmung mit einer Mund-Nase-Maske, die durch Überdruck einen Kollaps der Atemwege verhindert.

Was in den ersten Nächten vielleicht etwas unangenehm ist und befremdlich aussieht, wird schnell zum normalen Begleiter beim Schlafengehen. Das Gefühl von Ausgeschlafen-Sein ist es sicherlich wert.