Schwitzen gegen Infektionen: Die wichtigsten Fakten zu Fieber

Das Oktoberfest-Fieber ist vorüber. Für viele Wiesn-Besucher geht es zurück in die Normalität, für andere bleibt das Fieber in Form einer Grippe bestehen. Die erhöhte Körpertemperatur ist dabei eine natürliche Reaktion des Körpers auf Entzündungen und Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten. Yahoo! bringt die wichtigsten Informationen zum Fieber auf den Punkt.

Was ist Fieber?

Definitionsgemäß spricht man von Fieber, wenn eine Körpertemperatur über 38 Grad Celsius rektal (im Po) oder im Ohr gemessen wird. Bei erhöhten Temperaturen ab 37,5 Grad sprechen Ärzte von "subfebrilen" Temperaturen.

An der Höhe der Körpertemperatur kann zudem häufig unterschieden werden, ob es sich um eine leichte Erkältung oder eine schwere Infektion wie eine Grippe handelt. Bei der Grippe steigt die Körpertemperatur nicht selten auf Werte zwischen 39 und 40 Grad an. Noch höhere Temperaturen kommen nur bei schwersten Infektionen vor, die in vielen Fällen lebensbedrohlich sind.

Woher kommt Fieber?

Fieber kann zahlreiche Ursachen haben. In den meisten Fällen signalisiert die erhöhte Körpertemperatur, dass der Körper mit einer Infektion kämpft und das Immunsystem aktiviert wurde.

Während dieser Prozesse bildet der Körper bestimmte Abwehrstoffe - sogenannte "Pyrogene" - die das Fieber verursachen. Forscher gehen außerdem davon aus, dass wichtige Abwehrreaktionen im Körper bei höheren Temperaturen beschleunigt ablaufen. Fieber muss also nicht generell bekämpft werden.

Ab wann wird es gefährlich?

Fieber ab 39 Grad Celsius ist eine enorme Belastung für den Organismus. Das ist besonders dann der Fall, wenn die 39 Grad Marke über mehrere Tage geknackt wird und der Mensch ohnehin schon geschwächt ist.Dabei ist es aber nicht das Fieber an sich, das für den Organismus gefährlich wird.

Das Problem ist, dass Betroffene stark schwitzen und viel Flüssigkeit verlieren. Kreislaufprobleme bis hin zur Ohnmacht können die Folge sein. Im schlimmsten Fall entwickeln sich bei älteren Menschen sogar Thrombosen, die Adern verstopfen.

Fiebersenker - ja oder nein?

Wenn die Temperatur im Körper steigt, greifen viele Menschen sofort zu fiebersenkenden Mitteln wie Aspirin oder Ibuprofen. Ob das so sinnvoll ist, bleibt jedoch dahingestellt. Viele Wissenschaftler sehen im Fieber eine sinnvolle Funktion des Körpers, andere sehen in der erhöhten Körpertemperatur nichts mehr als eine Belastung für den Organismus, die so schnell wie möglich beendet werden sollte.

Ab einer Temperatur von 39 Grad Celsius, wird in Normalfall empfohlen, das Fieber mit Medikamenten zu senken. Bei subfebrilen Temperaturen bleibt es einem selbst überlassen. Wichtig dabei: Bei Fieber kämpft der Körper mit einer Infektion. Wer Fiebersenker einnimmt läuft Gefahr zu vergessen, dass er krank ist.

Chronisches Fieber kann auf Krebs hindeuten

Neben banalen Infekten kann Fieber auch schwerwiegendere Ursachen wie Krebs haben. Laut der American Cancer Society werden alle Krebskranken irgendwann einmal im Verlauf ihrer Erkrankung von hohem Fieber heimgesucht - in vielen Fällen dann, wenn die Krebszellen das Immunsystem beeinflussen.

Besonders bei Lymphomen (Lymphknotenkrebs), einer Leukämie (weißer Blutkrebs) oder dann, wenn beispielsweise die Leber mit Tochtertumoren durchsetzt wird, ist eine starke Erhöhung der Körpertemperatur möglich.

Weitere Alarmsignale, die einen Arztbesuch unvermeidbar machen sind neben Fieber auch Nachtschweiß, geschwollene Lymphknoten, Gewichtsabnahme und Gelenkschmerzen.

Fieberkrämpfe bei Kleinkindern - meistens nicht gefährlich

Bei einigen Babys und Kleinkindern beobachten Eltern mit Schreck, dass Fieber Krämpfe auslösen kann. Glücklicherweise sind solche Fieberkämpfe jedoch in den meisten Fällen harmlos und bedeuten auch nicht, dass das Kind unter einer Epilepsie leidet.

Beim nächsten Kinderarzt-Besuch ist ein solcher Krampf dennoch erwähnenswert. Meisten wird den Eltern geraten, beim nächsten Fieber die Temperatur mit Fieberzäpfchen zu senken, wenn sie 38,5 Grad Celsius übersteigt.