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Wenn der Kehlkopf versagt: Antworten zu Heiserkeit und Stimmlosigkeit

Unsere Stimme ist ein anfälliges Organ - von einer Vielzahl innerer und äußerer Faktoren wird der Kehlkopf samt Stimmbändern belastet. Rauchen, Erkältungsviren und starke Beanspruchung führen zu lästiger Heiserkeit und bei psychischen Problemen kann einem sogar ganz die Stimme wegbleiben. Wann sollte man mit Heiserkeit zum Arzt gehen? Was sind die Ursachen für eine brüchige Stimme? Wie erkennt man Kehlkopf-Krebs? Die wichtigsten Fakten zu Heiserkeit und Stimmenverlust.

Die häufigste Ursache für Heiserkeit: Kehlkopfentzündung durch Viren

Häufigste Ursache für Heiserkeit und Stimmverlust sind Entzündungen durch Erkältungsviren. Wird die Kehlkopf-Schleimhaut von Viren attackiert, so schwellen die Stimmlippen an und lassen sich nicht mehr richtig öffnen oder schließen. Die Stimme wird schwach, heiser oder verschwindet zeitweise ganz.

Im Normalfall ist Heiserkeit im Rahmen einer Erkältung harmlos und vergeht nach einigen Tagen. Nicht so bei der chronischen Form der Rachenentzündung, die länger als drei Monate anhält und ärztlich behandelt werden muss: Hier stecken schädigende Einflüsse wie starkes Rauchen oder eingeatmete Giftstoffe hinter der Heiserkeit.

Viel-Sprecher sind besonders gefährdet

Menschen, die ihre Stimme regelmäßig überlasten, sind sehr oft heiser. Häufig betroffen sind Personen, deren Berufe mit enormer Stimmbelastung einhergehen - darunter Lehrer, Kindergärtner oder Sänger. Häufig berichten Betroffene von einem Brennen oder Drücken im Kehlkopf beim Sprechen oder am Abend, wenn die Stimme zur Ruhe kommt.

Die wichtigste Maßnahme hier: Stimme schonen! Wird die auftretende Heiserkeit hingegen ignoriert, drohen ernsthafte Schädigungen des Stimmorgans. Der Grund: Mit der Zeit bilden sich Knötchen auf den Stimmlippen, die operativ entfernt werden müssen.

Bei Heiserkeit über länger als drei Wochen immer zum Arzt!

Heiserkeit ist in den meisten Fällen harmlos - besonders dann, wenn sie im Zuge einer Erkältung auftritt. Stimmprobleme für länger als drei Wochen, immer wiederkehrende Heiserkeit oder Stimmlosigkeit ohne Erkältungssymptome sollten jedoch einen Arztbesuch nach sich ziehen. Der Grund: Besonders bei Rauchern kann sich hinter der Heiserkeit der Kehlkopfkrebs verbergen.

Kehlkopfkrebs vor allem bei Rauchern über 50

Bei circa 4.000 Deutschen jährlich ist anhaltende Heiserkeit leider erstes Anzeichen für den gefürchteten Kehlkopfkrebs. Weitere Symptome sind ständiges Kratzen im Hals, Fremdkörpergefühl im Kehlkopfbereich und andauernder Husten. Vor allem Raucher über 50 sollten beim Auftreten dieser Anzeichen einen Arzttermin vereinbaren.

Auch die Psyche kann die Stimme rauben

Unglaublich aber wahr: Die Psyche kann zu totalem Stimmverlust führen! Das Krankheitsbild der "psychogenen Aphonie" ist zwar noch nicht erforscht, doch man vermutet Ursachen wie unverarbeitete Schockerlebnisse, unterdrückte Gefühle wie Angst, Wut und Trauer, Depressionen, Stress und belastende Lebenssituationen.

Typisch für den psychischen Stimmverlust ist eine plötzlich einsetzende Stimmlosigkeit sowie begleitend starke Verspannungen im Bereich von Hals und Nacken. In vielen Fällen finden Betroffene ihre Stimme nach einiger Zeit wieder. Bleibt der Stimmverlust jedoch bestehen, helfen Psychotherapie und Entspannungsübungen.

Heiserkeit nach Operationen: Stimmverletzungen durch Narkose

Wer schon einmal in Vollnarkose operiert wurde weiß: Häufig ist man nach dem Aufwachen für einige Tage heiser. Grund dafür ist der Beatmungsschlauch während der Narkose, der die Stimmlippen verletzen kann. Glücklicherweise heilen kleinere Risse und Schwellungen kurze Zeit nach dem Eingriff wieder ab und die Heiserkeit ist verschwunden.

Nehmen die Stimmprobleme nach einer Operation jedoch zu, sollte man sofort Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Es hat sich vielleicht entzündliches Gewebe gebildet und behindert die Stimme oder es wurde während der Operation ein Nerv beschädigt. Vor allem bei Schilddrüsenoperationen, Eingriffen an der Halswirbelsäule sowie Herz- und Gefäßoperationen sind Nervenschädigungen nicht selten.