Essen per Mausklick: Lebensmittel-Bestelldienste liegen im Trend

Kein billiger Trend: Lebensmittel-Bestelldienste (Bild: thinkstock)
Kein billiger Trend: Lebensmittel-Bestelldienste (Bild: thinkstock)

Genervt wird der Einkaufswagen durch den Supermarkt bugsiert. Die Augen suchen nach den Zutaten für das Abendessen, auf das man sich vorher geeinigt hat, eine lästige, mitunter tägliche Entscheidung. Zuhause angekommen, fehlt dann doch wieder etwas. Also muss man entweder noch mal in den Laden fahren oder eben improvisieren. Neuerdings wollen einem Lebensmittel-Bestelldienste die Arbeit abnehmen. Dann kommt aber keine lauwarme, labbrige Pizza im Karton, sondern Essensboxen mit frischen Zutaten, die noch verarbeitet werden wollen.

Bequemer geht es kaum. Nach ein paar Klicks im Internet sind die Zutaten für das Abendessen für eine ganze Woche bestellt. Für Steak mit Rosmarinkartoffeln, Cannelloni mit Parmesan-Spinatfüllung und geröstete Auberginen mit Hummus. Die Lebensmittel-Lieferer bieten Essensboxen für Singles und Paare, Kinder und Familien. Meist einmal in der Woche, sofern man sich denn für das Abo entscheidet, kommt dann die große Tüte mit den Zutaten für eine vorher gewählte Anzahl von Mahlzeiten nach Hause. Eine Hilfe für die modernen Menschen, die zwischen Arbeit, Familie und Hobby kaum Zeit haben, aber dennoch gesund kochen wollen.

Das passende Rezept wird gleich mitgeliefert

87 Euro kostet beispielsweise die „5Mahl-Tüte“ von „KommtEssen“ (www.kommtessen.de), darin sind fünf verschiedene Gerichte für vier Personen. So wären die Abendessen unter der Woche abgedeckt, wo oft keine Zeit zum Einkaufen ist. In den Tüten sind dann Fisch, Geflügel, Fleisch, Gemüse und natürlich die passenden Rezepte. Dennoch kommt man nicht drum herum, Basiszutaten wie Butter, Milch, Eier und Gewürze vorrätig zu haben. Denn die werden nicht mitgeliefert. Dennoch entfällt der lästige Einkauf im Supermarkt als auch das Grübeln nach dem Rezept. Und weil Schinken und Brokkoli in der passenden Menge kommen, bleibt nichts unverarbeitet übrig. Dafür sind die Bestelldienste teurer, als wenn man sich die Lebensmittel selbst im Supermarkt zusammensuchen würde.

Im Jahr 2010 schwappte der Trend aus Schweden nach Deutschland rüber, mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter. Die bekanntesten sind „Kochzauber“ (www.kochzauber.de), „Schlemmertüte“ (www.schlemmertuete.de), „Hello Fresh“ (www.hellofresh.de) und „Kochabo“ (www.kochabo.de). Konnten anfangs oft nur Berliner und Hamburger bestellen, liefern die Firmen nun auch in kleinere Städte. Je nach Anbieter werden die Tüten im Hauptsitz des Unternehmens oder in der Region des Bestellers gepackt.

Von Müsli bis Likör: Bestellung nach Wunsch

Neben ganzen Menüs kommen im Internet noch viele andere Leckereien nach ein paar Mausklicks nach Hause. Auf www.chocri.de kann man sich Schokolade selbst zusammenstellen, auf www.mymuesli.de Müslis mixen und auf www.wunschlikoer.de, naja, der Name spricht für sich. Dann gibt es noch Onlinesupermärkte wie www.lebensmittel.de, www.edeka24.de und www.food.de. Dort muss aber wie im gewöhnlichen Laden selbst nach den passenden Zutaten gespäht werden.

Wer gerne im Supermarkt einkaufen geht, sich aber keine Gedanken über Rezept und Zutaten machen möchte, ist im Kochhaus gut aufgehoben. Der Laden ist eine Art begehbares Rezeptbuch, in dem man exakt portionierte Gerichte nach Anleitung einkauft. Das Kochhaus gibt es bisher nur in Berlin und Hamburg, will aber expandieren. Die Auswahl für ein leckeres Essen ist also riesig, ob man nun online ordert oder durch die Supermarktregale schlendert. Am Ende aber zählt nur eines: Hauptsache, es schmeckt.