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Apple arbeitet anscheinend an Elektroauto

Wie realistisch ist ein „iCar“?

Vor wenigen Tagen sickerte das Gerücht durch, dass Apple an einem eigenen Auto arbeitet. Wie wahrscheinlich ist es, dass demnächst wirklich „iCars“ über unsere Straßen rollen – und könnte ein solches Fahrzeug den Automarkt verändern?

Steigt Apple bald in den Automarkt ein? (Bild: dpa)
Steigt Apple bald in den Automarkt ein? (Bild: dpa)

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Vergangene Woche machten Meldungen die Runde, dass Apple ein eigenes Elektroauto entwickeln will. Bis zu 1.000 Mitarbeiter sollen bereits für das Projekt abgestellt worden sein. Gleichzeitig mehren sich die Prognosen, dass der US-Konzern an einer Übernahme von Tesla interessiert ist. Der bekannte Internet-Unternehmer Jason Calacanis geht davon aus, dass Apple für den Elektroauto-Spezialisten in gut 18 Monaten sage und schreibe 75 Milliarden Dollar auf den Tisch legen könnte.

Diese Vorhersage lässt die Möglichkeit, dass Apple an seinem ersten „iCar“ arbeitet, deutlich wahrscheinlicher wirken. Dies wird für einige auch noch dadurch verstärkt, dass der Chefdesigner von Apple, Jonathan Ive, kürzlich in einem Interview mit dem New Yorker die misslungenen Designs vieler moderner Autos bemängelt hatte. Und hier könnte eine der Stärken des „iCars“ liegen. Ob iPhone, iPad oder auch die iStores – Produkte von Apple stehen schon seit vielen Jahren für ein schlichtes aber edles Design. Wird diese Philosophie auch auf das neue Projekt übertragen, könnte das die Herzen vieler Apple- und Autofreunde höher schlagen lassen.

Was hat Apple zu bieten?

Doch was könnte ein Apple-Auto noch bereitstellen, was andere Automacher nicht auch zu bieten haben? Laut Justin Hyde von Yahoo.com befindet sich die Forschung neuer Batterietechnologien momentan in einer Sackgasse. In diesem Bereich seien in nächster Zeit auch von Apple keine Durchbrüche zu erwarten - außer vielleicht leicht sinkende Kosten. Im Bereich der Karosserien von Elektroautos habe momentan BMW mit den robusten Kohlestofffasern i3 und i8 die Nase vorn. Es sei fraglich, inwiefern Apple in diesem Sektor in kurzer Zeit das Rad neu erfinden könne. Auch im Falle der speziell für Autos verwendeten Software habe Apple schlicht noch sehr wenig Erfahrung.

Der wahre Vorteil eines eigenen Autos könnte für Apple laut Hyde in einem anderen Aspekt liegen: die Produktion in China. Bis heute gibt es so gut wie überhaupt keine Autos in den USA, die trotz der geringen Produktionskosten in China hergestellt wurden. Wenn Apple – analog etwa zur iPhone-Produktion – das „iCar“ in dem asiatischen Land herstellen lassen würde, könnte der Konzern die Autoindustrie in Sachen Design, Technik und Software herausfordern und das eigene Fahrzeug gleichzeitig zu den für Apple üblichen Gewinnmargen verkaufen.

Noch ist immer nicht klar, wie sich die aktuellen Gerüchte um ein iCar entwickeln werden und ob Apple den Automarkt umkrempeln will und kann. Zudem haben sich auch nicht immer alle Ideen des US-Konzerns - wie etwa Apple TV - als Erfolg herausgestellt. Doch wenn Apple eine Idee hat, wird diese meist auch bis zu ihrem Ende verfolgt. Mit welchem Ergebnis? Das kann wohl nur die Zukunft zeigen.