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Apple knipst dem Apfel das Licht aus

Neue MacBook-Serie sorgt für Diskussionsstoff

MacBooks bald ohne leuchtenden Apfel? (Bild: ddp images)
MacBooks bald ohne leuchtenden Apfel? (Bild: ddp images)

Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des minimalistischen Apple-Designs: Der Apfel leuchtet nicht mehr, zumindest nicht auf der neuesten MacBook-Serie. Das und mehr führt zu öffentlicher Kritik an den Produkten des Unternehmens aus Kalifornien.

Es scheint, als ob sich im 21. Jahrhundert kaum noch jemand dem Bann des Apfels entziehen kann: MacBook, iMac, AppleTV oder iPad erobern die Märkte und treiben die Revolution der Fusion von Design und Funktion weiter voran.

„Ich bin genauso stolz auf das, was wir nicht machen, wie auf das, was wir machen“, verkündete einst Apple-Legende Steve Jobs. Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob die neuesten Änderungen an den ursprünglich von ihm selbst entworfenen Produkten in seinem Sinne gewesen wären. Sie standen allesamt im Zeichen des leuchtenden, angebissenen Apfels, der von den Rücken der Laptops herabschien.

In der neuen MacBook-Serie, die Apple gerade vorstellte, ist dieses beinahe schon historische Wahrzeichen der Computergeschichte plötzlich Schnee von gestern – den leuchtenden Apfel sucht man auf ihnen nämlich vergeblich. Stattdessen nimmt ein hochglänzendes Apfel-Logo in gold, silber oder auch der neuen Farbe „space grau“ seinen Platz ein.

Apple hat seinem Apfel buchstäblich das Licht ausgeknipst - der hochwertige Designer-Look und verbesserte Usability in Form des neuen Touchpads geht somit auf Kosten des wohlbekannten Markenzeichens. Grund dafür war vor allem die Konstruktionsweise des bisher flachsten Notebooks, die der Hersteller je entwickelte, denn die ließ schlicht keinen leuchtenden Apfel mehr zu. Ein bedeutendes Stück Markenidentität geht somit knapp dreieinhalb Jahre nach Steve Jobs Tod verloren.

Viel Kritik am neuen MacBook

Noch steht das neueste Apple-Produkt nicht in den Läden, schon hagelt es Kritik:
Lediglich über einen einzigen USB-Anschluss verfügt das neue 12-Zoll-MacBook. Externe Festplatten, Bildschirme oder Sticks können somit nicht gleichzeitig genutzt werden. Im User-Alltag viel zu unpraktisch, behaupten Experten.

Apple-Fans hingegen argumentieren, dass die Zukunft userfreundlicher Produkte ohnehin vor allem in den drahtlosen Möglichkeiten liegt, die Apple bisher stark vorangetrieben hat. Dafür sind die, was Datennutzung und -speicherung angeht, allerdings auf herstellereigene Systeme angewiesen. Wer also auf Apple-Innovationen wie AirDrop, iTunes, AppleTV und iCloud keine Lust hat, wird auch nicht in den Genuss der drahtlosen Datennutzung kommen, die der Hersteller mit seiner neuen Serie unterstützt.

Außerdem ist Kunden mit höheren technischen Ansprüchen oder auch beruflicher Disposition mit diesem Produkt eher nicht geholfen. Der Mobil-Prozessor und die lüfterlose Bauart verhindern, dass komplexere Programme zur Bild- und Videobearbeitung auf dem neuen MacBook einwandfrei genutzt werden können.

Insgesamt wird das Label zum wiederholten Mal kritisiert, technisch durchschnittliche Produkte zu völlig überteuerten Preisen anzubieten und Form und Design vor Funktion und Innovation zu stellen. Dass Form und Design bei Apple-Produkten eine wichtige Rolle spielen, war weder für Steve Jobs noch für seine Fans ein Nachteil. Schließlich korrespondierte sie immer mit der Unternehmens-Philosophie des Computer-Genies: „Design ist nicht nur, wie es aussieht oder sich anfühlt. Design ist, wie etwas funktioniert.“

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