So machen Sie Ihr Passwort sicher

Wussten Sie, dass „123456" das weltweit beliebteste Passwort ist? Auf weiteren Spitzenplätzen finden sich „Passwort", „Iloveyou", „qwertz" (schauen Sie mal oben links auf Ihrer Tastatur), „Gott", „abc123" und „Liebe". Na, war eins von Ihren schon dabei? Gerne werden auch Namen von Haustieren verwendet. Das fanden Forscher vom Sicherheitsspezialisten Imperva heraus. Sie analysierten im Rahmen einer Studie 32 Millionen Passwörter. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Passwort sicher machen - und es sich trotzdem leicht merken können.

Viele Passwörter sind einfach zu kurz und verwenden nur Buchstaben und Ziffern. Laut der Imperva-Studie besteht fast die Hälfte aller Passwörter aus einem Namen oder Lexikonwort. Damit haben Hacker leichtes Spiel. Lediglich 110 Versuche sind durchschnittlich nötig, um ein solches Passwort zu knacken. Hacker nutzen dafür spezielle Programme. Die sind so schnell, dass ein Account pro Sekunde geknackt wird, für 1000 Accounts macht das gerade mal 17 Minuten.

Deshalb ist es wichtig, bei der Auswahl des Passworts erfinderisch zu sein. Gerade dann, wenn sich um den Bankzugang, das Auktionshaus oder ein Einkaufsportal handelt. Passwörter sollten grundsätzlich so beschaffen sein, dass sie für Außenstehende beim Lesen keinen Sinn ergeben. Sie sollten aus groß und klein geschriebenen Buchstaben bestehen. Außerdem sollten in einem Passwort Sonderzeichen sowie Zahlen vorkommen und es sollte aus mindestens zehn, besser sogar 14 Zeichen bestehen.

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Um sich solche kryptischen Kombinationen auch gut merken zu können, gibt es Tricks. Dazu überlegen Sie sich einen Satz, der aus mindestens zehn Worten besteht. Je länger, umso besser. Zum Beispiel: „Ich logge mich bei meiner Bank ein und will mein Konto kontrollieren." Nun verwenden Sie die Anfangsbuchstaben dieses Satzes, machen aber aus dem ‚I' von ‚Ich' ein ‚!' und ersetzen das ‚l' von ‚logge' durch eine 1. Heraus kommt folgendes Passwort: !1mbmBeuwmKk.

Wer möchte, kann sich auch ein Passwort mittels einer Software generieren lassen. Das geht etwa mit dem kostenlosen Programm ‚Password Generator'. In dem geben Sie einfach die gewünschte Länge ein und einen Klick später erhalten Sie ein supersicheres Passwort. Für alle, die sich die selbst erdachten Passwörter partout nicht merken können oder wollen, gibt es ebenfalls eine schlaue Software. Mit dem kostenlosen Programm ‚KeePass 2 Portable' ist es zum Beispiel möglich, alle Passworte auf einem externen Speichermedium wie einem USB-Stick zu speichern. Das Programm verschlüsselt die Passwörter, so dass sie für Außenstehende nicht lesbar sind. Sie müssen sich dann künftig nur noch ein Passwort merken — nämlich das, mit dem Sie sich Zugang zu ‚KeePass' verschaffen.

Passwörter sollten Sie natürlich nie weitergeben und bei der Eingabe auch niemanden zusehen lassen. Schreiben Sie die Codes auch nicht auf Zettel, die Sie dann unter der Schreibtischunterlage deponieren. Abspeichern auf dem Rechner sollte ebenfalls tabu sein. Benutzen Sie nie das gleiche Passwort für mehrere Zugänge, denken Sie sich immer wieder neue aus. Und bedenken Sie, dass man ein einfaches Passwort ebenso einfach mit ein bisschen Wissen über Sie erraten kann, etwa Namen der Kinder, Haustiere, Geburtsdatum oder des Lieblings-Urlaubsorts.

Und wenn Sie all das beachtet haben und immer noch unsicher sind, ob das Passwort gut gewählt ist, dann überprüfen Sie es einfach. Microsoft bietet dazu hier einen kostenlosen Service.

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