Nach Nacktfoto-Skandal: Wie sicher ist iCloud?

Nachdem ein Hacker Fotos von Jennifer Lawrence, Kate Upton und anderen weiblichen Stars im Internet verbreitet hat, machen die Geschädigten Apple und seinen Dienst iCloud dafür verantwortlich. Müssen sich User nun ebenfalls um ihre Daten sorgen?

Stars wie Kirsten Dunst schieben die Schuld am Datenklau auf Apple. (Bild: Getty Images)
Stars wie Kirsten Dunst schieben die Schuld am Datenklau auf Apple. (Bild: Getty Images)

„Danke, iCloud“, schrieb Kirsten Dunst auf Twitter, nachdem auch von ihr Nacktfotos im Netz auftauchten. Ein Hacker oder eine Hackerin hat sich Zugang zu ihren privaten Daten verschafft und sie auf das Portal „4chan“ gestellt, worüber sie schnell Verbreitung fanden. Neben Dunst sind unter anderem auch Jennifer Lawrence, Kate Upton und Rihanna betroffen. Sie vermuten, dass der Hacker über eine Sicherheitslücke in iCloud an ihre Bilder gekommen ist. In diesen virtuellen Speicher werden automatisch Bilder und andere Daten von Apple-Geräten abgelegt.

Stars haben vermutlich auf unsichere Passwörter vertraut

Apple hat nun dementiert, dass iCloud gehackt wurde. Ein Kennwort schützt die Informationen, und es liege nahe, dass die beklauten Stars ihre Daten nicht richtig geschützt hätten. Laut „Spiegel Online“ erklärte ein Sprecher des Unternehmens: „Nach mehr als 40-stündigen Ermittlungen haben wir herausgefunden, dass bestimmte Konten von Prominenten durch eine sehr gezielte Attacke auf Nutzernamen, Passwörter und Sicherheitsfragen geknackt wurden.“

Wer sein Kennwort vergessen hat, kann sich eine E-Mail mit einem Link zu einer Sicherheitsfrage schicken lassen. Um das Passwort dann wiederherzustellen, werden dem User persönliche Fragen gestellt, etwa nach dem Geburtsort, der Lieblingsfarbe oder dem Namen des Haustiers. Bei Otto Normalverbrauchern mag das eine sichere Hürde darstellen, doch bei Prominenten sind diese Informationen meist leicht herauszufinden.

So schützt man die iCloud

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass ihr Apple-Kennwort viele ihrer persönlichen Daten schützt. Apple empfiehlt, ein sicheres Passwort folgendermaßen auszuwählen: Es sollte aus mindestens acht Zeichen bestehen, nicht mehr als drei identische Zeichen hintereinander haben und eine Zahl sowie Groß- und Kleinbuchstaben beinhalten. Noch sicherer wird das Passwort, wenn Sonder- oder Satzzeichen hinzugefügt werden. Das Kennwort sollte regelmäßig geändert werden, etwa einmal pro Jahr.

Die Sicherheitsfragen sollten so gewählt werden, dass sie von anderen Personen unmöglich beantwortet werden können. Außerdem ist es möglich, bei Apple eine so genannte zweistufige Bestätigung einzurichten. Der User bekommt jedes Mal einen Code aufs Handy, iPad oder ein anderes Gerät seiner Wahl geschickt, wenn er sich mit seiner Apple-ID anmelden möchte. Auf diese Weise ist es für dritte Personen nicht möglich, sich in einen fremden Account einzuloggen. Diese Maßnahmen mögen lästig sein – sie stellen allerdings einen zuverlässigen Schutz für persönliche Daten dar.