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Scheinbar kostenlose Spiele für Smartphones und Tablets – das kann für Eltern richtig teuer werden!

Spiele wie Angry Birds sind eigentlich kostenlos, können aber dennoch teuer werden. (Bild: itunes.apple.com)
Spiele wie Angry Birds sind eigentlich kostenlos, können aber dennoch teuer werden. (Bild: itunes.apple.com)

Viele Spiele und Apps werden als kostenlose Downloads angeboten. Doch wer seine Kinder damit unbeaufsichtigt spielen lässt, kann schnell eine böse Überraschung in Form einer hohen Rechnung erleben. Denn was viele nicht ahnen: Während der vermeintlich kostenlosen Spiele werden Angebote eingeblendet und wer die antippt muss zahlen.

Da hilft kein „Das wusste ich nicht!“ oder „Das habe ich nicht gewollt!“ – wer Kosten beim Herunterladen von Spielen verursacht, muss sie am Ende auch bezahlen. Selbst dann, wenn Kinder aus Versehen die Downloads gestartet haben.

Spiele wie Angry Bird, Playmobil Piraten, Zombie Takeover und Racing Penguin werden für Tablets wie zum Beispiel Apples iPad als kostenlose Downloads angeboten. Allerdings werden beim Spielen immer wieder Anzeigen mit kostenpflichtigen Angeboten eingeblendet, sogenannte In-App-Käufe. Das können zum Beispiel Extramünzen, Rüstungsgegenstände oder Spezialfähigkeiten sein, die dem Anwender im Spiel erhebliche Vorteile verschaffen.

Die Kosten für die Spielzusätze werden nach dem Antippen automatisch vom Kreditkartenkonto des iPad-Besitzers abgebucht, wie zum Beispiel über iTunes oder einen Google-Account. Bemerkt wird die Abbuchung vom Nutzer erst dann, wenn am Ende des Monats die Kreditkartenabrechnung kommt.

Wir haben Fälle, bei denen Eltern mehrere hundert Euro auf der der Kreditkartenabrechnung vorfanden, weil die Apps über iTunes auf die Kreditkarten-Daten zugreifen konnten. Da die Rechnungen meist nicht sofort kommen, dauert es in der Regel Tage, bis jemand herausfindet, dass die Kosten überhaupt verursacht wurden“, so Siobhan Freegard, Betreiber der Internetseite Netmums gegenüber Daily Mail.

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Im vergangenen Jahr hat der sechs Jahre alte Jake Sadler umgerechnet 1200 Euro für Downloads beim Spiel Zombie Takeover ausgegeben, das er auf dem iPad seiner Mutter spielte.

Seine Eltern bemerkten den Vorfall erst, als ihre Bank auf einen möglichen Betrug aufmerksam machte, da man ungewöhnliche Abbuchungen auf dem Kreditkarten-Konto festgestellt habe.

Jakes Mutter Gemma, 31, aus Portsmouth dazu: „Wir hatten keine Ahnung, bis uns die Betrugsabteilung der Bank uns kontaktierte. Und als wir dann unser Konto kontrollierten und die große Abbuchung entdeckten, wurde mir ganz schlecht.“

Theoretisch muss für Einkäufe ein Passwort eingegeben werden. Allerdings bleibt nach Eingabe des Passworts der Account weitere 15 Minuten offen, so dass Einkäufe getätigt werden können. Manche Apps nutzen diesen Umstand aus, der in Kinderhänden schnell zur Kostenfalle werden kann.

Und ist ein Kind erst mal in ein Spiel richtig vertieft, wird es seine Eltern auch ständig anbetteln, Einkäufe machen zu dürfen.

„App-Entwickler handeln selten uneigennützig. Oftmals verstecken Sie die In-App-Käufe hinter einem angeblich kostenlosen Spiel. Entweder sie bieten nur einen kleinen Teil des Spiels wirklich kostenlos an und zum Weiterspielen muss dann gezahlt werden oder sie bieten über In-App-Käufe zusätzliche Spieleinhalte wie neue Gebiete oder Upgrades an. Manchmal werden die Spiele auch einfach ständig durch In-App-Kaufangebote unterbrochen“, erklärt Spencer Whitman von der Firma AppCertain, die für Aufklärung in Sachen Apps sorgt.

Justine Roberts, Gründerin des Internetportals Mumsnet sagt gegenüber Daily Mail: „Es geht einfach zu schnell, dass Kinder in ein Spiel hineingezogen werden. Und ehe man sich versieht, sind riesige Kosten entstanden, weil sie Münzen, Beeren oder Donuts gekauft haben. Sie müssen auf jeden Fall ein Auge darauf haben, welche Geräteeinstellungen ihrem Kind zur Verfügung stehen, so dass ihr Passwort nicht für Einkäufe genutzt werden kann.“

Und Geschäftsführer Richard Lloyd ergänzt: „Es ist wirklich zu einfach für Kinder riesige Rechnungen mit Apps zu verursachen, denn die meisten Grundeinstellungen erlauben In-App-Käufe, ohne noch einmal nach einer Bestätigung oder dem Passwort zu fragen. Falls ihr Kind eine große Rechnung ohne ihr Wissen verursacht hat, sollten Sie sich direkt an den App-Store oder den Hersteller wenden, um zu erfragen, wie Sie gegebenenfalls eine Rückerstattung erwirken können.“

iPad-Hersteller Apple sagt dazu: „Alle iOS-Geräte bieten Einstellmöglichkeiten, die es Eltern und Erziehungsberechtigten erlauben, Inhalte zu beschränken, wie etwa den Internetzugang oder Altersbeschränkungen. Die Einstellmöglichkeiten erlauben es außerdem, Käufe über iTunes oder In-App-Käufe ganz abzuschalten.“