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Sicherheit im Netz: Was tun bei Internet-Kriminalität und Cyber-Mobbing?

Cyber-Mobbing verdirbt vielen Teenangern das Online-Vergnügen (Bild: thinkstock)
Cyber-Mobbing verdirbt vielen Teenangern das Online-Vergnügen (Bild: thinkstock)

Shitstorm, Troll und Cyber-Mobbing – was für viele Erwachsene wie pures Fachchinesisch klingt, ist für ihre Kinder längst ein alltägliches Problem. Die Generation 2.0, die sich viel und gern in sozialen Netzwerken herumtreibt, wird immer öfter Opfer von Online-Anfeindungen. Pünktlich zum „Safer Internet Day“ hat Yahoo! Tipps und Tricks zusammengestellt, wie Sie den Nachwuchs für das Thema Sicherheit im Netz sensibilisieren können und beantwortet die Frage, warum Sie selbst nicht jede App aufs Smartphone laden sollten. Denn Gefahr droht nicht nur von anderen Internet-Usern – und nicht allein Kindern und Teenagern.


Der „Safer Internet Day“ (jedes Jahr am 5. Februar) ist nicht annähernd so bekannt wie der Valentinstag – sollte es aber sein. Denn Sicherheit im Netz betrifft alle: vom Teenie, der bei „Facebook“ ein privates Foto hochlädt, bis hin zum Erwachsenen, der sein Smartphone verliert. Initiiert von der Europäischen Kommission rückt deshalb an diesem Tag europaweit das Thema Internetsicherheit in den Fokus der Öffentlichkeit. Das Ziel: Alle, die regelmäßig surfen, nicht nur auf potentielle Gefahren im Web aufmerksam zu machen, sondern gleichzeitig Methoden aufzuzeigen, um sich effektiv zu schützen. 2013 steht das Thema mobile Sicherheit im Fokus.

Cyber-Mobbing: Das können Sie selbst tun

Jeder fünfte Jugendliche (21,9 Prozent) im Alter von 14 bis 17 Jahren wurde laut einer EU-Studie schon Opfer von Cyber-Mobbing oder einem Shitstorm (einer regelrechten Welle von negativen Nachrichten und Bezugnahmen). Weil Teenies oft Fotos oder Kommentare mit der Netzgemeinde teilen, machen sie sich angreifbar. Im besten Fall werden sie von ihren Freunden virtuell angegrinst, wenn sie mal wieder ein Party-Bild hochgeladen haben – im schlimmsten werden sie von Klassenkameraden als „Schlampe“ tituliert. Das Besorgniserregende: Durch das Medium Internet erhält diese Art Mobbing eine besondere Dynamik, weil Beleidigungen zum Teil auch dann noch online kursieren, wenn der Ärger längst verflogen ist.

Doch was kann man tun, wenn man sich vor der Cyber-Diffamierung schützen möchte? Die wichtigste Regel lautet: Sparen Sie mit persönlichen Daten und impfen Sie Ihren Kindern ein, bloß nicht bei der erstbesten Abfrage Wohnort, Geburtstdatum oder Handynummer einzutippen. Denn schon einzelne Info-Häppchen genügen im Zweifelsfall, um ein Opferprofil zu erstellen. Wichtig ist außerdem, nicht unüberlegt zu posten. Die Halbwertszeit von unbedachten Äußerungen, die eventuell Streit mit anderen provozieren könnten, ist nicht abzusehen. Wer seinem Ärger kurz Luft machen möchte, sollte dies lieber offline tun.

Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen und das Mobbing bereits in vollem Gange, hilft nur eins: schnell reagieren. Sonst verbreiten sich Gerüchte und Anschuldigungen wie ein Lauffeuer. Eltern können entweder das direkte Gespräch mit den „Tätern“ suchen (indem sie etwa über die Eltern Kontakt zu den anderen Kindern herstellen) oder sich Hilfe holen. Das geht beim Beitreiber des sozialen Netzwerkes – bei „Facebook“ zum Beispiel kann man Personen melden, von denen man belästigt wird – oder im Ernstfall bei der Polizei. Dort kann, wenn es sich nicht vermeiden lässt, wegen massiver Beleidigungen oder Drohungen Anzeige erstattet werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, so viele Informationen wie möglich parat zu haben, sowohl über den Täter als auch über die Plattform (am besten mit Screenshots).

Cyber-Mobbing: Diese Institutionen helfen

Grundsätzlich können Sie sich an vier Arten von Einrichtungen wenden, um dem Problem Cyber-Mobbing zu begegnen. An:

  • staatliche Einrichtungen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das eine unabhängige Anlaufstelle für Fragen zur IT-Sicherheit bietet,

  • Vereine, Verbände und gemeinnützige Einrichtungen wie das „Bündnis gegen Cyber-Mobbing“, das sich aus Menschen zusammensetzt, die selbst von der Thematik betroffen sind und dagegen gemeinsam angehen wollen (von Eltern über Juristen bis hin zu Medizinern),

  • Unternehmen der Kommunikationsbranche wie die Medienanstalten, die sich neben der Kontrolle des privaten Rundfunks auch sozialen Projekten widmen oder an

  • Hotlines wie die eco Hotline, die am 5. Februar Fragen rund um das Thema Internetsicherheit beantwortet (von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr unter 0221/700048166 und 0221/700048167 erreichbar, neben den normalen Telefongebühren entstehen keine weiteren Kosten).

Eine ausführliche Liste von Ansprechpartnern finden Sie hier.

Mobile Sicherheit: Das müssen Sie wissen

Gefahr droht nicht nur von anderen Usern, sondern auch vom eigenen Smartphone. Aktuell verunsichert eine Schadsoftware (eine so genannte Malware) Nutzer von Android-Smartphones. Getarnt als Säuberungs-App, die Speicher auf dem Betriebssystem schaffen soll, richtet sie unbemerkt großen Schaden am Telefon an. Während man das Handy wie gewohnt benutzt, werden im Hintergrund SMS-Nachrichten verschickt oder Informationen über das Gerät gesammelt und verschickt. Einmal installiert, lädt die App drei Dateien herunter (autorun.inf, folder.ico und svchosts.exe). Verbindet man das Smartphone anschließend mit dem PC, wird svchosts.exe automatisch auch dort ausgeführt – und die Software hat den PC infiltriert.

Dabei ist es vergleichsweise einfach, sich gegen diese und andere Gefahren zu schützen:

  • Sperren Sie Ihr Smartphone IMMER mit einem Passwort.

  • Speichern Sie keine wichtigen Daten (Bankverbindung, PIN, Passwörter) auf dem Smartphone. Auch nicht als Mail oder SMS. Falls es wirklich erforderlich sein sollte, können Sie Informationen unter einem Decknamen im Telefonbuch abspeichern.

  • Installieren Sie nur vertrauenswürdige Apps (bei Android-Handys aus dem „Google Play“-Store, bei iPhones aus Apples „App Store“). Lesen Sie zuvor Nutzerbewertungen und achten Sie darauf, keine Apps herunterzuladen, die nur wenige Personen vor Ihnen installiert haben.

  • Stimmen Sie automatischen Updates nur bei vertrauenswürdigen Apps zu.

  • Sollten Sie Ihr Handy je verkaufen oder verschenken, setzen Sie es zuvor auf die Werkseinstellungen zurück. So werden alle persönlichen Daten gelöscht.

  • Wenn Sie Ihr Handy verlieren, sollten Sie zunächst alle Passwörter für Online-Konten ändern, auf die Sie mit dem Telefon zugegriffen haben. Eventuell ist es möglich, per Remote-Zugriff auf das Handy zuzugreifen und es zu deaktivieren.