Werbung

Sicherheitstipps für PC und Handy: Was tun bei Diebstahl?

Sicherheitstipps für PC und Handy: Was tun bei Diebstahl? (Bild: thinkstock)
Sicherheitstipps für PC und Handy: Was tun bei Diebstahl? (Bild: thinkstock)

Smartphone verloren, Laptop geklaut: Wenn die mobile Technik abhanden kommt, ist der Schock zunächst groß. Nicht nur wegen des hohen Werts der Geräte, sondern vor allem wegen der Unmengen an persönlichen Daten, die darauf schlummern. Von Back-Up bis Fernsteuerung: Wir haben einen Experten nach den besten Vorsichtsmaßnahmen gefragt.


Kontaktadressen, wichtige E-Mails, Bookmarks und Apps - meist gleich mit dem zugehörigen Passwort: Auf PC, Laptop oder Smartphone sind viele privat oder beruflich unverzichtbare Daten gespeichert, die das Leben leichter machen. Verliert man ein Gerät oder wird es geklaut, scheinen die wichtigen Daten für immer verloren. Als Basic-Schutz gilt: Nutzer sollten regelmäßig Sicherheitskopien aller kritischen Daten erstellen, und zwar vom Handy genauso wie von PC und Notebook. Kommt das Gerät abhanden, sind zumindest die Daten weiter greifbar.

SMS und Apps wandern in die „Cloud"
Für Datenbackups auf dem Handy gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: „Neue Fotos und Videos sollte man zum Beispiel regelmäßig auf die Festplatte des PCs kopieren - und auch davon regelmäßig Sicherheitskopien machen", rät Michael Wolf, Technik-Redakteur bei Stiftung Warentest. E-Mails, Adressbuch- und Kalendereinträge sollten entweder lokal mit dem PC oder online mit Cloud-Diensten synchronisiert werden. Auch SMS-Nachrichten und gekaufte Smartphone-Apps lassen sich je nach Handy-Betriebssystem oft auf einem PC oder auf Speicherkarten sichern, weiß der Experte.

Zur Synchronisation und Sicherung von Daten auf dem PC liefern einige Handy-Hersteller wie Apple, HTC oder Samsung Software bereits mit. „Deren Funktionsumfang ist allerdings unterschiedlich", so die Einschätzung von Michael Wolf. Apple bietet beispielsweise eine komfortable Möglichkeit der Datensicherung für das iPhone: Über iTunes lassen sich komplette System-Backups erstellen. Diese kann man sogar verschlüsseln und mit einem Kennwort sichern. Dieses sollte man sich am Besten merken können und nicht auch wieder auf dem Handy speichern. Besorgt sich der Nutzer dann ein neues Gerät, „lässt sich das ganz persönliche System darauf komplett wiederherstellen - mit allen Apps und Systemeinstellungen", erläutert Wolf.

„Remote Wipe" schützt vor mobiler Manipulation

Zu den größten Problemen nach dem Handyverlust gehört der Schutz der Daten. Diebe - oder auch nicht ganz so ehrliche Finder - bekommen Zugriff auf eine große Menge persönlicher Informationen. Gefährlich kann es vor allem dann werden, wenn das verlorene (oder gestohlene) Gerät seinen Weg zurück zum Besitzer findet. So warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Ein Fremder kann „ohne irgendwelche Kontrollen die Hardware manipulieren und zerstören", heißt es in einem Bericht zu Sicherheitsgefährdungen und Schutzmaßnahmen bei mobilen Endgeräten. Dann lässt sich der interne Speicher auslesen und neu beschreiben. So könnten laut BSI fremde Anwendungen auf das Gerät gebracht werden, die später zum Beispiel unbemerkt Aktionen des Nutzers aufzeichnen und diese an Unbefugte weiterleiten. Besonders für Technikfüchse, die auch ihr Online-Banking mobil erledigen, kann das schwerwiegende Folgen haben.

Lesen Sie auch: Pin it - Pinterest macht Jagd auf Facebook

Auch hier kann jeder Nutzer einige Schutzmaßnahmen ergreifen: Ist das Gerät weg, sollte er zuerst die SIM-Karte sperren lassen. Außerdem sollte man sich vorsorglich die Seriennummer seines Geräts notieren. Die simpelste Möglichkeit, um die Hürden für den Datendiebstahl wenigstens ein bisschen zu erhöhen: „Man sollte den Zugriff auf sein Handy stets mit einer PIN oder einer nicht zu offensichtlichen Wischgeste sperren", rät Technik-Experte Wolf. Das BSI weist darauf hin, dass einige Hersteller auch die sogenannte „Remote Wipe"-Funktion anbieten, mit der das Smartphone per Fernsteuerung zurückgesetzt und gesperrt werden kann. Geräte wie das iPhone und einige Samsung-Handys bringen diese Funktion laut Michael Wolf sogar gleich ab Werk mit. „Natürlich muss man sie auch auf diesen Geräten vorher einrichten und aktivieren, sonst bringt sie nichts. Bei anderen kann man sie als App nachrüsten", weiß der Experte. Wichtig: Die Fernsteuerung funktioniert nur, solange die SIM noch nicht gesperrt wurde.

„Back to my mac": Ferngesteuertes Fahndungsfoto
Eine ganz ähnliche Funktion für Apple-Geräte bietet der Dienst „Back to my mac", der via Internet einen Fernzugriff auf den eigenen Mac ermöglicht. Damit lässt sich der Bildschirm genauso steuern, als säße man direkt davor. Einer Frau aus New York gelang es auf diese Weise, den Einbrecher zu stellen, der ihren Laptop geklaut hatte. Über die Fernsteuerung konnte sie ein Foto vom Dieb machen — indem sie die iSight-Webcam über dem Display ihres Macs aktivierte. Nach diesem Prinzip arbeitet auch der „MacKeeper", ein Programm, das ein ganzes Bündel an Sicherheitsoptionen mitbringt. Unter anderem auch den „Anti Theft": Er bietet dem User die Möglichkeit, einen Account beim Programmanbieter ZeoBIT anzulegen. Wird der Laptop oder PC gestohlen, loggt sich der Besitzer bei ZeoBIT ein und zeigt den Diebstahl an. Dann wird die Position des Laptops bestimmt und ein Foto ausgelöst. Ortungssoftware gibt es natürlich auch für Nicht-Mac-Nutzer. Auch diese Programme tracken das Gerät über Netzverbindung und IP-Adresse. Hier gilt es allerdings zu bedenken: Da das Programm vor einem möglichen Diebstahl installiert werden muss, wird natürlich auch der aktuelle Aufenthaltsort des Besitzers transparent. Und das könnte an sich wiederum eine Sicherheitslücke darstellen.