WhatsApp verrät noch mehr Nutzerdaten

Lesebestätigung wird nun auch datiert

WhatsApp hat sich mit der Einführung der Lesebestätigung für Chat-Nachrichten viel Kritik eingehandelt. Dennoch legt das Unternehmen nach und verrät noch mehr Daten seiner Nutzer. Mittlerweile wird sogar angezeigt, wann eine Nachricht gelesen wurde.

WhatsApp verärgert mal wieder seine Nutzer (Bild: Getty Images)
WhatsApp verärgert mal wieder seine Nutzer (Bild: Getty Images)

Der Shitstorm lief unter dem Titel „Haken-Gate“: Ein kleines Update hatte dafür gesorgt, dass bei WhatsApp gelesene Nachrichten mit zwei blauen Haken gekennzeichnet wurden. Kritiker sahen sich um die Möglichkeit betrogen, den Empfang einer Botschaft zu leugnen. Nun bleibt aber nicht mal mehr die Ausrede, man habe eine Nachricht zu spät gesehen. Denn WhatsApp verrät nun sogar auch Datum und genaue Uhrzeit, zu der eine Botschaft gelesen wurde.

Unter iOS muss auf der entsprechenden Nachricht nur von rechts nach links gewischt werden, um die zusätzlichen Informationen angezeigt zu bekommen. Android-Nutzer halten die Nachricht längere Zeit gedrückt und tippen dann auf das Informationssymbol. Die Änderung ist seit einigen Tagen aktiv und steht auch mit dem Betriebssystem Windows Phone zur Verfügung.

WhatsApp-User mit Android-Handy können die Funktion leicht umgehen. In einer Beta-Version lässt sich der „read receipt“ deaktivieren, der Chatpartner wird dann nicht mehr darüber informiert, ob und wann seine Nachricht gelesen wurde, wie „Meedia“ berichtete. Sehr viel komplizierter wird es laut dem Onlinedienst für Nutzer von Apple-Geräten. Hier lässt sich die datierte Lesebestätigung bislang nur verhindern, indem die Nachricht direkt vom Server heruntergeladen wird, ohne den Chat zu öffnen. Dann muss das Telefon in den Flugmodus versetzt werden.

Ob und wann das Facebook-Tochterunternehmen die Funktion auch unter iOS optional macht, steht bislang nicht fest. Der Dienst ist mit 600 Millionen Nutzern die weltweit beliebteste Messaging-App. Facebook hatte im Februar verkündet, dass es den Anbieter für 16 Milliarden Dollar kaufen wird.