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Bluttat in US-Grundschule: Schützin war in ärztlicher Behandlung

Nach der Bluttat in einer Grundschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennesse werden neue Details über die Schützin bekannt: laut Polizei war die 28-jährige Audrey Hale wegen einer "emotionalen Störung" in ärztlicher Behandlung.

Attentäterin besaß legal sieben Waffen

Sie besaß sieben legal erworbene Feuerwaffen und versteckte diese im Haus ihrer Eltern. Ihre Eltern glaubten demnach, dass sie nur eine Waffe besessen und diese verkauft hatte. "Ihre Eltern hatten das Gefühl, dass sie keine Waffen besitzen sollte", wie der Polizeichef von Nashville im US-Bundesstaat Tennessee, John Drake, vor Journalisten sagte.

Bodycam-Aufnahmen der Polizisten von dem Einsatz

Die Polizei von Nashville veröffentlichte die Aufnahmen der Körperkameras der Beamten, die die Attentäterin im oberen Stockwerk des Schulgebäudes getötet haben - kurz nachdem diese 3 Kinder und 3 Erwachsene mit einem Sturmgewehr vom Typ AR-15 erschossen hatte. Was eine solche Waffe anrichten kann, zeigen Journalisten der Washington Post in einer 3D-Animation.

Das Motiv für die Tat sei weiterhin unklar, fuhr Drake fort. Ihre Opfer in der christlichen privaten Covenant-Grundschule habe sie wohl zufällig ausgewählt. Die Opfer waren ein Achtjähriger und zwei Neunjährige, zwei Lehrer und ein Schulverwalter. Sie war dort einst selbst zur Schule gegangen.

Transgender-Attentäterin: Identifizierte sich selber als Mann

Die Polizei machte keine eindeutigen Angaben zur geschlechtlichen Identität der schießenden Person. Stundenlang sprach sie von einer Frau. Bei einer Pressekonferenz hieß es dann, es handele sich um eine 28-Jährige aus Nashville, die sich selbst als Transgender identifiziere. Nach der Pressekonferenz lehnte es ein Polizeisprecher ab, nähere Informationen zu geben.

Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht – oder nicht nur – mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt dokumentiert wurde. Später hieß es, die Person würde sich laut den sozialen Netzwerken seit geraumer Zeit als Mann identifizieren.

Die Ermittler werten aktuell Material aus, das Aufschluss über das Motiv geben könnte. "Wir haben ein Manifest, wir haben einige Schriften, die sich auf diesen Tag, diesen Vorfall beziehen, und die wir auswerten", sagte John Drake bei einer Pressekonferenz in Nashville. Es seien auch Lagepläne der christlichen Privatschule The Covenant School gefunden worden. Darauf waren unter anderem Überwachungskameras und Eingänge eingezeichnet.

Biden fordert erneut Verbot von Sturmgewehren

US-Präsident Joe Biden forderte nach der Attacke einmal mehr ein Verbot von Sturmgewehren. Er rief den US-Kongress auf, eine von ihm vorgelegte Verschärfung des Waffenrechtes zu verabschieden. "Wir müssen mehr tun, um Waffengewalt zu stoppen", sagte Biden. Die Waffengewalt reiße die Gemeinden im Land und die Seele der Nation auseinander. "Es ist krank", sagte der Demokrat.

Auch die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, appellierte mit eindringlichen Worten an den Kongress. "Wie viele Kinder müssen noch ermordet werden, bevor die Republikaner im Kongress aufstehen und handeln?", sagte sie am Montag in Washington. "Genug ist genug."