Boateng und Gündogan: Pegida hetzt gegen Nationalspieler auf Kinderschokolade

Diese Kinderschokoladen-Verpackung versetzt Pegida-Anhänger in helle Aufregung. Denn auf der Sonderedition der Schokoriegel sind statt der üblichen Werbegesichter Kinderfotos der deutschen Nationalspieler zu sehen. Das wäre vermutlich gar nicht so schlimm, wenn nicht Jérôme Boateng und Ilkay Gündogan auch dazugehören würden.

"Vor Nichts wird Halt gemacht", schreibt die Gruppe "Pegida BW - Bodensee", plustert den Post mit einem entsetzten Emoji auf und fragt erschüttert: "Gibts die echt so zu kaufen? oder ist das ein Scherz?" Ob die Gruppe überhaupt erkannt hat, dass dort die deutschen Nationalspieler Boateng und Gündogan dargestellt sind oder ob sie den erklärenden Teil der Verpackung, dass es sich um eine Sonderaktion von Ferrero zur Fußball-EM handelt, auf dem Foto sogar absichtlich abgeschnitten hat, ist unklar. Fakt ist: Die beiden Fußballspieler sind der islamfeindlichen Organisation offensichtlich nicht deutsch genug.

"Die versuchen einem echt die Scheisse als normal unterzujubeln, armes Deutschland" oder "Das ist jetzt aber schon ein Fake, oder?" lauten die entsetzten Kommentare der Pegida-Anhänger unter dem Post. Boateng und Gündogan passen nun mal nicht so Recht ins Schema "Ein typischer Deutscher ist blond und blauäugig". Gündogans Eltern stammen aus der Türkei und Boateng hat ghanaische Wurzeln - ein Skandal für die Pegida. Denn die verachtet das politische System, hasst alles Fremde und angeblich Nicht-Deutsche. Und dazu gehören offensichtlich auch die beiden Spieler der deutschen Nationalmannschaft.

Die Reaktion von Ferrero auf den Pegida-Post ließ jedoch nicht lange auf sich warten. In einem Statement des Unternehmens heißt es: "Wir von Ferrero möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich von jeglicher Form von Fremdenfeindlichkeit oder Diskriminierung distanzieren. Wir akzeptieren und tolerieren diese auch nicht in unseren Facebook-Communities. Viele Grüße, dein kinder Schokolade-Team."

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Khedira, Sané, Mustafi, Gomez und Özil auf der Hassseite der Pegida auftauchen.

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