Botschaften aus 1001 Nacht: Was bedeuten die Symbole auf Orientteppichen?

Teppiche haben eine Jahrtausende alte Kultur: Das älteste je gefundene Exemplar wird auf das Jahr 500 vor Christus datiert. Und schon darauf konnte man ähnliche Muster erkennen, wie sie auch heute noch auf Orientteppichen zu finden sind. Doch wovon erzählen diese Muster und Symbole überhaupt?

Fast alle Orientteppiche sind ähnlich aufgebaut. Sie haben eine symmetrische Struktur mit einem Rahmen oder einer Bordüre; häufig findet sich in der Mitte ein zentrales Element, zum Beispiel ein strahlendes Medaillon. Dennoch haben verschiedene Regionen ganz unterschiedliche Knüpfmuster entwickelt, anhand derer ein Fachmann erkennen kann, woher der Teppich stammt. Häufig verkörpern Orientteppiche dabei einen Garten oder auch einen Park. Es finden sich viele Motive aus der Natur: verschiedene Pflanzen, Wolken, Wasser oder Hügel, je nach Kultur auch Tiere. Vögel zum Beispiel tauchen auf vielen orientalischen Teppichen auf. Sie sollen an das Paradies und den Frühling erinnern. Der Teppich spiegelt die Pracht des Lebens wieder, das allerdings endlich ist – daher der Rahmen. Nomaden konnten sich mit ihren Teppichen sogar eine Art kleinen Garten zum Mitnehmen schaffen.

Der Fantasie sind in der Teppichknüpfkunst keine Grenzen gesetzt. Und im Lauf der vielen Jahrhunderte kamen immer neue Varianten hinzu, und klassische wurden mit jüngeren Elementen verbunden. Bäume gehören zu den ältesten Motiven, die auf Orientteppichen zu finden sind. Neben Blumen stellen sie ein zentrales Element des Paradiesgartens dar. Manche Baumdarstellungen breiten sich sogar über den kompletten Teppich aus. Die Bedeutungen sind vielfältig: Bäume stehen für das Leben, als Trauerweide aber auch für den Tod. Auch Lotosblumen sind ein uraltes Motiv: Sie bedeuten Reinheit und Schönheit. Verbreitet ist darüber hinaus das „Gol“, eine achteckige, meist in Rottönen gehaltene Blume. Wie alle floralen Darstellungen auf Orientteppichen symbolisiert sie das Paradies, die göttliche Schönheit der Natur und das Leben. Arabesken dagegen, kunstvoll ineinander verschlungene Ranken, sind Teil des allgegenwärtigen Blütenmusters und haben keine tiefere Bedeutung – sie dienen lediglich der Dekoration.

Eine Sonderstellung unter den Orientteppichen besitzt der Gebetsteppich. Er ist nicht vollkommen symmetrisch, sondern besitzt ein Feld zum Beten sowie eine Spitze, die gen Mekka ausgerichtet wird. Der Gebetsteppich soll den Betenden vor Unreinheiten schützen. Häufig wird er auch als Wandschmuck verwendet. Religiöse Symbole finden sich aber auch in klassischen Teppichen. So ist zum Beispiel das „Boteh“ weit verbreitet, das wir als Paisley-Muster kennen und das an einen Palmwipfel erinnert. Der Legende nach soll sich der Prophet Mohammed unter einer Palme niedergelassen haben, die daraufhin ihr Haupt vor ihm neigte. Andere sehen im „Boteh“ die Zypresse, in die sich der Prophet Zarathustra nach seinem Tod verwandelt haben soll.

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