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Eine "Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart": Hinter den Kulissen von "Sisi"

Der Mythos um Sisi lebt: Mehr als 65 Jahre nach der berühmt-kitschigen Trilogie "Sissi" mit Romy Schneider wird das tragische Leben der jungen Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn neu verfilmt. Wie modern die TVNOW-Serie ist, zeigt ein Besuch am Set in Litauen.

Alte Geschichte in neuem Gewand: Dominique Devenport und  Jannik Schümann verkörpern eine moderne Version des berühmten Kaiserpaares Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi, und Franz Joseph I. (Bild: TVNOW / Story House Pictures / René Arnold)
Alte Geschichte in neuem Gewand: Dominique Devenport und Jannik Schümann verkörpern eine moderne Version des berühmten Kaiserpaares Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi, und Franz Joseph I. (Bild: TVNOW / Story House Pictures / René Arnold)

Sie sind eine Erfolgskonstante im deutschen Fernsehen: Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit begeistern Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn und Karl-Heinz Böhm als Kaiser Franz Joseph I. zuverlässig die Fans des guten, alten Heimatfilm-Kitschs. Etliche Male lief ihre Filmtrilogie "Sissi" (1955 bis 1957) nun schon im Fernsehen und erzielte dabei zuverlässig hohe Einschaltquoten nahe der Blockbuster-Konkurrenz.

Insofern war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der zeitlose Klassiker ein weiteres Mal neu verfilmt werden sollte. Mit dem Streaming-Riesen Netflix (Serie "The Empress"), der Regisseurin Frauke Finsterwalder (Kinofilm "Sisi und ich") und dem RTL-Streamingdienst TVNOW haben in jüngster Vergangenheit gleich drei Produktionen die Chance ergriffen. RTL gewährte nun einen ersten Einblick hinter die Kulissen am Set der TVNOW-Serie in Litauen.

"Wir machen kein Remake. Wir machen eine neue Serie fürs 21. Jahrhundert"

"Sisi" heißt die Serie von Elena Hell (Drehbuch), den Headautoren Robert Krause ("Die wunderbaren Jahre") und Andreas Gutzeit (Produzent, Headautor, Showrunner) sowie Sven Bohse (Regie): Der Titel wird - historisch korrekt - mit nur einem s geschrieben. Doch das ist nicht der einzige Unterschied zu den Filmen aus den 1950-ern: "Wir machen kein Remake. Wir machen eine neue Serie fürs 21. Jahrhundert", betonte Gutzeit. Oberstes Ziel sei die moderne Sicht auf eine starke Frau in ihren ersten Ehejahren, angefangen bei der Verlobung 1853 bis zum Tod der erstgeborenen Tochter 1857. Ein besonderer Fokus soll dabei auf Szenen "hinter verschlossenen Türen" liegen, auf Themen wie Liebe, Beziehung und Verantwortung.

Das sind die Hauptfiguren in RTLs
Das sind die Hauptfiguren in RTLs "Sisi"-Serie, von links: Gräfin Esterhazy (Tanja Schleiff), Tochter (Luize Pars Balode), Fanny (Paula Kober), Sisi (Dominique Devenport), Franz (Jannik Schümann) und Erzherzogin Sophie (Désirée Nosbusch). (Bild: TVNOW / Lucas Šalna)

Es ist eine aufwendige Produktion, nicht zuletzt aufgrund der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie: Über 400 Kostüme mussten binnen drei Monaten hergestellt werden - in einer Zeit, in der die meisten Stoffgeschäfte pandemiebedingt geschlossen hatten. Doch auch die Internationalität des Teams und Drehorte in fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Lettland, Litauen und Ungarn) stellten die Verantwortlichen vor eine große Herausforderung.

"Ein Kindheitstraum"

Umso gelöster zeigte sich das Team beim virtuellen Setbesuch Mitte Juni, der zeitgleich zur in Filmkreisen als "Bergfest" bezeichneten Mitte der Dreharbeiten stattfand: Die Rolle sei "ein Kindheitstraum", schwärmt Désirée Nosbusch, die die Erzherzogin Sophie spielt. "Ich bin die Generation, die mit den alten 'Sissi'-Filmen groß geworden ist." Heute noch, betonte die 56-Jährige weiter, sei sie der "größte Romy-Schneider-Fan".

Jannik Schümann: Sein Kaiser Franz wird oft "ohne Hemd" zu sehen sein

Ähnlich sieht es auch David Korbmann, der die bislang unbekannte Figur Graf Grünne verkörpert: Auch der 35-Jährige spricht von einem wahr gewordenen "Jungentraum" - "mit kämpfen, reiten und allem, was dazugehört". Hauptdarsteller Jannik Schümann wiederum beruft sich auf die historische Tragweite des von ihm dargestellten Kaisers Franz Joseph I. Dieser sei einer der letzten Monarchen gewesen, die den weltweiten Umbruch ignorierten. Diese Komponente fehle in den alten Filmen, und er freue sich deshalb sehr, "Franz vielschichtig zu zeigen", sagt der 28-Jährige.

Eine "Brücke" zwischen den Zeiten

Vielschichtigkeit und Facettenreichtum: Dies scheinen die Leitmotive der "neuen" Sisi zu sein, dicht gefolgt der sprichwörtlich geschlagenen "Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart", die Gutzeit immer wieder betont. Für die "Sisi"-Darstellerin Dominique Devenport spielt Letztere aber vermutlich kaum eine Rolle: "Viele sind mit den Sisi Filmen quasi aufgewachsen, das war bei mir nicht der Fall", erklärt die 25-jährige Newcomerin aus Luzern, die man bislang in eher kleineren Nebenrollen wie etwa in dem Drama "Nachtzug nach Lissabon" (2013) oder dem Drama "Nebelgrind" (2012) zu sehen bekam. Die Gefahr, sich zu sehr an Romy Schneider zu orientieren, bestehe daher nicht.

Neue "Sisi"-Verfilmung: Désirée Nosbusch wird zu Erzherzogin Sophie

Auch Pauline Rénevier, die mit ihren 22 Jahren jüngste Darstellerin des Hauptcasts, hatte die Klassiker vorher nicht gesehen. Sie spielt in der Serie Sisis ältere Schwester Helene, genannt Néné, die ursprünglich als Franz' Gemahlin vorgesehen war. Weitere Rollen übernehmen Julia Stemberger als Sisis Mutter, Herzogin Ludovica, Marcus Grüsser als Sisis Vater, Herzog Max, Tanja Schleiff als Gräfin Esterhazy und Paula Kober, welche die neue Rolle Fanny, eine Freundin von Sisi, spielt. Wann die Serie für TVNOW-Kunden zum Abruf bereitsteht, ist noch nicht bekannt.

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