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Brachten Hacker Clinton um den Wahlsieg?

Hillary Clinton nach der Niederlage (Bild: dpa)
Hillary Clinton nach der Niederlage (Bild: dpa)


Der Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl hat viele Beobachter überrascht, ernsthaft angezweifelt wird er jedoch kaum. Eine Gruppe von Computer-Experten fordert jetzt jedoch eine Überprüfung: Sie glauben, dass womöglich Hacker die Wahl in einigen Bundesstaaten zu Ungunsten von Hillary Clinton manipuliert haben.

Konkrete Beweise für Manipulationen haben die Wissenschaftler, darunter Professor J. Alex Halderman von der University of Michigan, jedoch nicht. Wie unter anderem das Magazin “New York” berichtet, führen sie lediglich statistische Auffälligkeiten ins Feld. Konkret geht es um Unterschiede zwischen Wahlbezirken, in denen elektronisch abgestimmt wurde und denjenigen, in denen Stimmzettel aus Papier zum Einsatz kamen. Demnach habe Clinton etwa in Wisconsin in Bezirken, in denen elektronisch gewählt wurde, sieben Prozent weniger Stimmen bekommen.

Umfassende Untersuchung gefordert

Für die Experten liegt damit der Verdacht nahe, dass die elektronische Stimmabgabe manipuliert wurde. Sie drängen deshalb darauf, dass die Ergebnisse in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania neu ausgezählt und die Wahlgeräte überprüft werden. In diesen umkämpften Staaten fielen die Mehrheiten für Trump denkbar knapp aus, in Michigan ist die Auszählung deshalb immer noch nicht abgeschlossen. In allen drei Staaten läuft die Frist für eine mögliche Anfechtung nur noch einige Tage.

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Andere Spezialisten betrachten die Theorie von der gehackten Wahl mit großer Skepsis. Datenjournalist Nate Cohn von der “New York Times” ist sich etwa sicher, dass sich die Unterschiede durch die demografischen Gegebenheiten in den Bezirken erklären lassen. So seien etwa in Wisconsin vor allem in den Städten Stimmzettel verwendet worden, während auf dem Land bevorzugt elektronisch abgestimmt wurde. Dass Trump in ländlichen Gegenden besser abschnitt als Clinton, war in dieser Wahl jedoch so gut wie überall der Fall.

Anfechtung scheint unwahrscheinlich

Dass Clinton oder ihre Partei die Wahlergebnisse anfechten, scheint ohnehin unwahrscheinlich: Clinton hat ihre Niederlage noch in der Wahlnacht eingestanden, Präsident Obama und der Rest der Demokraten zeigen sich bestrebt, den Machtwechsel reibungslos über die Bühne zu bringen.

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