Branche in der Krise - Deutsche Autowerke sind nur zu zwei Dritteln ausgelastet

VW Sachsen plant in Zwickau wegen Flaute bei E-Autos weitere rund 1000 befristete Stellen zu streichen.<span class="copyright">Hendrik Schmidt/dpa</span>
VW Sachsen plant in Zwickau wegen Flaute bei E-Autos weitere rund 1000 befristete Stellen zu streichen.Hendrik Schmidt/dpa

Die sinkenden Absatzzahlen machen den deutschen Automobilherstellern zu schaffen. 2023 waren ihre Werke nur zu zwei Dritteln ausgelastet. Doch nicht alle sind gleich betroffen.

Die schwache Nachfrage am Automarkt drückt bei den Herstellern auf die Produktion. Im Schnitt waren die deutschen Werke von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und anderen Herstellern im vergangenen Jahr nur zu etwas mehr als zwei Dritteln auslastet. Das geht aus einer Auswertung des Datenspezialisten Marklines für die Deutsche Presse-Agentur hervor.

6,2 Millionen Autos könnten alle Standorte zusammen den Angaben zufolge pro Jahr liefern. 2023 waren es nur gut 4,1 Millionen.

Audi, Porsche und BMW stehen passabel da, Opel und Ford Schlusslichter

Die Marklines-Zahlen zeigen dabei gewaltige Unterschiede zwischen den Standorten. Während Porsche##chartIcon Stuttgart 2023 mit knapp 100 Prozent fast voll ausgelastet war und Audi##chartIcon Ingolstadt und BMW##chartIcon München mit annähernd 90 Prozent nur wenig schlechter abschnitten, kam Opel Eisenach nicht einmal auf 30 Prozent der möglichen Kapazität. Nur zu gut einem Drittel ausgelastet war auch das Ford-Werk in Köln.

Das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim kam dagegen auf immerhin 60 Prozent. Andere große Standorte waren nur rund zur Hälfte ausgelastet, darunter die Stammwerke von VW und Mercedes-Benz in Wolfsburg und Sindelfingen. Auch das 2022 neu eröffnete Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin schaffte nur 51 Prozent.

 

Autohersteller fahren die Produktion herunter

Wegen der schwachen Auslastung hatten mehrere Hersteller zuletzt die Produktion gedrosselt. Audi erwägt einen Stopp der E-Auto-Produktion in Brüssel. Das Werk könnte geschlossen werden. VW hat an mehreren Standorten die Nachtschichten gestrichen. Ein Viertel der Kapazität fällt dadurch weg. Ford hatte bereits 2022 angekündigt, das Werk in Saarlouis Ende 2025 zu schließen.

Autohersteller hatten Ende 2023 in Deutschland rund 779.700 Mitarbeiter

Laut Statista hatte die deutsche Automobilindustrie im Jahr 2023 hierzulande rund 779.700 Beschäftigte. Im Jahr 2018 lag die Zahl bei 834.000. Von diesem Rekordwert sank der Mitarbeiter-Bestand in den vergangenen Jahren kontinuierlich.