Breton tritt als EU-Kommissar zurück und wirft von der Leyen "fragwürdiges Regieren" vor

Breton tritt als EU-Kommissar zurück und wirft von der Leyen "fragwürdiges Regieren" vor

Große Überraschung in Brüssel: Thierry Breton, der mächtige EU-Kommissar für den Binnenmarkt, ist zurückgetreten. Er sagte, Ursula von der Leyen habe Frankreich, sein Heimatland, unter Druck gesetzt, einen anderen Kandidaten für seine Nachfolge vorzuschlagen.

Breton kündigte seinen Rücktritt in einem am Montagmorgen veröffentlichten Brief an, in dem er erklärte, er habe "vor einigen Tagen" von dieser mutmaßlichen Lobbyarbeit erfahren.

Die Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen arbeitet gerade daran, die neue Kommission zusammenzustellen. Es wurde erwartet, dass der Thierry Breton erneut ein wichtiges Ressort in der neuen Kommission erhalten würde, nachdem Gerüchte über eine Vizepräsidentschaft laut wurden.

Doch damit ist es nun vorbei.

Breton wirft von der Leyen persönliche Gründe vor

"Vor einigen Tagen, in der allerletzten Phase der Verhandlungen über die Zusammensetzung des künftigen Kollegiums, haben Sie Frankreich gebeten, meinen Namen zurückzuziehen - aus persönlichen Gründen, die Sie in keinem Fall direkt mit mir besprochen haben - und als politischen Ausgleich ein angeblich einflussreicheres Ressort für Frankreich im künftigen Kollegium angeboten", schreibt Breton.

"Man wird Ihnen nun einen anderen Kandidaten vorschlagen."

Breton schreibt, es sei eine "Ehre" gewesen, in den vergangenen fünf Jahren als Kommissar für den Binnenmarkt "über nationalen und parteipolitischen Interessen" gearbeitet zu haben.

"Angesichts dieser Entwicklungen - ein weiteres Zeugnis fragwürdigen Regierens - bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass ich meine Aufgaben im Kollegium nicht mehr wahrnehmen kann", fügt er hinzu. "Ich trete daher mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als EU-Kommissar zurück."

Dies ist eine Eilmeldung. Unsere Journalistinnen und Journalisten arbeiten daran, sie zu aktualisieren.