Nach Brexit - Deutschland und Frankreich fordern neues Asylabkommen mit Großbritannien

Frankreichs ehemaliger Minister für Inneres und Übersee Gerald Darmanin und die deutsche Innenministerin Nancy Faeser.<span class="copyright">Getty Images / LUDOVIC MARIN / Kontributor</span>
Frankreichs ehemaliger Minister für Inneres und Übersee Gerald Darmanin und die deutsche Innenministerin Nancy Faeser.Getty Images / LUDOVIC MARIN / Kontributor

Deutschland und Frankreich fordern EU-Asylabkommen mit Großbritannien. Sie sehen schädliche Auswirkungen des Brexits auf die Migration.

Deutschland und Frankreich haben die EU-Kommission aufgefordert, Verhandlungen über ein Asyl- und Migrationsabkommen mit Großbritannien aufzunehmen. Laut einem Schreiben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und ihrem französischen Kollegen Gérald Darmanin habe der EU-Austritt Großbritanniens „sehr schädliche Auswirkungen auf die Kohärenz unserer Migrationspolitik“ gehabt, berichtet „Telegraph“.

In dem Brief, der am Freitagabend an die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson verschickt wurde, betonen die Minister die Dringlichkeit: „Die EU-Kommission müsse deshalb „rasch einen Entwurf für ein Verhandlungsmandat“ vorlegen. Laut „Zeit“ tragen fehlende Bestimmungen zur Regelung des Personenverkehrs zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Schengenraum offensichtlich zur Dynamik der Migrationsströme bei. Dies gefährde Menschen, die die Route über den Ärmelkanal und die Nordsee nutzen, um nach Großbritannien zu gelangen.

Neue britische Regierung bietet Chance für Fortschritte bei Migrationsabkommen

Laut „Zeit“ stellen die Migrationsrouten über das europäische Festland nach Großbritannien fast ein Drittel der illegalen Einreisen in den Schengenraum dar. „Der Mangel an legalen Perspektiven im Vereinigten Königreich ermutigt die Menschen unterzutauchen und stärkt die Schleusernetze“, schreiben Faeser und Darmanin.

Der Amtsantritt der neuen britischen Regierung biete laut Faeser und Darmanin einen günstigen Zeitpunkt, „um in dieser Frage konkrete Fortschritte zu erzielen“. Ziel sei eine Vereinbarung, die „gleichermaßen Fragen der legalen Mobilität, insbesondere aus familiären und beruflichen Gründen, der Bekämpfung der irregulären Einwanderung und des Asylrechts“ angehe.