Brian Wilson distanziert sich von Beach-Boys-Konzert für Trump-Wahlkampf

Brian Wilson hat sich in einem Interview mit "Variety" von einem Auftritt der Beach Boys bei einer Benefizveranstaltung für Donald Trump distanziert. Weder er noch Al Jardine hätten damit zu tun.

"Make America great again" mit "Fun Fun Fun"? Am vergangenen Sonntag sorgte eine der legendärsten US-Bands aller Zeiten für Kontroversen unter ihren Fans: Die Beach Boys traten bei einer Spendenaktion für den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump in Kalifornien auf. Doch nicht alle der ehemaligen Gründungsmitglieder haben von diesem Auftritt gewusst. In einem Interview mit dem Branchenmagazin "Variety" distanzierten sich sowohl Brian Wilson als auch Al Jardine von der umstrittenen Wahlkampf-Unterstützung.

"Wir haben absolut nichts mit der Trump-Benefizveranstaltung heute in Newport Beach zu tun. Null", stellte ein Sprecher der beiden Musiker klar. "Wir wussten nicht einmal davon und waren sehr überrascht, darüber in der 'Los Angeles Times' zu lesen". Die Zeitung hatte zuvor über das anstehende Konzert und den dazugehörigen Ticketverkauf berichtet: Demnach seien die Karten zu der Veranstaltung für 2.800 bis 150.000 Dollar pro Person angeboten worden.

Verantwortlich für den Auftritt ist der aktuelle Kopf der Band, Mike Love. Der Sänger hatte bereits in früheren Jahren seine Unterstützung für Trump offen kundgetan. In einem Interview aus dem Jahr 2017 sagte der inzwischen 79-Jährige: "Ich habe nichts Negatives über den Präsidenten der USA zu sagen ... Donald Trump war nie etwas anderes als freundlich zu uns."

The Beach Boys: Die einstigen Band-Kollegen sind tief zerstritten

Es sind nicht die ersten Unstimmigkeiten unter den einstigen Bandmitgliedern: Anfang des Jahres hatten Songwriter-Genie Brian Wilson und Al Jardine zu einem Boykott eines Konzerts der Beach Boys bei einem Kongress eines Safari Club in Nevada aufgerufen. "Diese Organisation unterstützt die Trophäenjagd, die sowohl Al als auch ich nachdrücklich ablehnen", schrieb der inzwischen 78-Jährige damals auf Twitter. Da sie selbst nichts gegen den Auftritt unternehmen könnten, rief der Musiker damals zur Unterzeichnung einer Online-Petition auf, die den Beach-Boys-Manager Elliott Lott aufforderte, das Konzert abzusagen.

Die Beach Boys wurden Anfang der 1960er-Jahre von den Brüdern Brian, Dennis und Carl Wilson zusammen mit ihrem Cousin Mike Love und dem befreundeten Al Jardine gegründet. Dennis verstarb 1983 im Alter von nur 39 Jahren bei einem Badeunfall. Nach dem Tod von Carl 1998 gingen die verbliebenen Bandmitglieder mit verschiedenen Begleitbands getrennte Wege. Mike Love erhielt die Erlaubnis, unter dem Namen Beach Boys weiter zu touren. Die überlebenden Mitglieder der originalen Beach-Boys-Besetzung standen zuletzt 2012 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Band gemeinsam auf einer Bühne.