"Brics plus"? Schwellenländer-Gipfel diskutiert Erweiterung
Chinas Präsident Xi Jinping, Brasiliens Luiz Inácio Lula da Silva, Südafrikas Cyril Ramaphosa und Indiens Premierminister Narendra Modi sind für das Treffen in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg angereist.
Putin kommt aus Angst vor Verhaftung nicht
Russlands Präsident Wladimir Putin, dem aufgrund eines internationalen Haftbefehls wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine die Festnahme droht, lässt sich von Außenminister Sergej Lawrow vertreten.
Doch in einer Videobotschaft begrüßte Putin die BRICS New Development Bank als Alternative zu westlichen Finanzinstituten und sagt den Niedergang des US-Dollars voraus:
"Der objektive und unumkehrbare Prozess der Entdollarisierung unserer Wirtschaftsbeziehungen gewinnt an Dynamik. Es werden Anstrengungen unternommen, um wirksame Mechanismen für gegenseitige Transaktionen sowie Währungs- und Finanzkontrollen zu entwickeln. Infolgedessen nimmt der Anteil des Dollars an Export-Import-Operationen im Rahmen der BRICS ab."
Brics repräsentieren ein Viertel der Weltwirtschaft
Die aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehende Gruppe macht etwa 42 Prozent der Weltbevölkerung und ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung aus und will die geopolitische und wirtschaftliche Dominanz des Westens schwächen.
"Brics plus": massive Erweiterung der Gruppe?
Am Mittwoch, bei der Hauptsitzung des dreitägigen Treffens in Johannesburg, das am Donnerstag endet, wird die Erweiterung der Gruppe im Mittelpunkt stehen. 23 Länder sollen konkret Interesse bekundet haben.
Etwa 40 Staaten sollen mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer Brics-Mitgliedschaft bekundet haben, 23 davon konkret, darunter Argentinien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Ägypten, Iran, Kuwait, Venezuela und Bangladesch.
Schon jetzt überholen die fünf Brics-Länder die westlich dominierten G-7-Staaten in Bezug auf die Kaufkraft, die für 2023 mit 31,5 % gegenüber 30 % prognostiziert wird.