In Brief an die Belegschaft - Top-Unternehmer Würth rät Mitarbeitern von AfD-Wahl ab - jetzt erklärt er, warum
Der 89-jährige Reinhold Würth, einer der renommiertesten Unternehmer Deutschlands, hat seine Belegschaft davor gewarnt, ihre Stimme der AfD zu geben. Im Interview äußert er sich zu den Reaktionen auf seine Aussage.
Würth äußerte sich im „Stern“ -Interview zu der politischen Lage in Deutschland. Der Schrauben-Unternehmer glaubt mit Blick auf die Wahl in Frankreich, dass „die Demokratie stärker ist, als man sich vorgestellt hat“. Die Tatsache, dass sich in Frankreich nicht die rechtspopulistische Partei von Marie Le Pen durchsetzte, sei „ein großer Gewinn für Europa insgesamt“.
Würth rät von AfD-Wahl ab: „Würde den Zusammenbruch des Unternehmens bedeuten“
Vor der Europawahl schrieb Würth zudem einen Brief an seine Mitarbeiter und riet in diesem von der Wahl der AfD ab. Seinen Aussagen zufolge kam es in der Folge fast ausschließlich zu positiven Kommentaren. „Und ich habe ja ausdrücklich niemanden gezwungen, irgendetwas zu tun. Ich habe lediglich eine Empfehlung gegeben“, erklärt Würth im „Stern“-Interview.
Hinter dem Brief steckte vor allen Dingen die Sorge, dass eine Partei wie die AfD tatsächlich an die Regierungsmacht kommen könnte, denn: „Ich fühle mich der Demokratie stark verbunden und natürlich dem europäischen Gedanken. Wir haben so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund. Wenn die alle nicht mehr zur Arbeit kämen, würde das schlicht den Zusammenbruch des Unternehmens bedeuten.“ Vor diesem Hintergrund fühlte sich Würth gezwungen, dementsprechend zu handeln und den Brief zu verfassen.
Würth sieht in Ukraine-Krieg große Gefahr: „Putin kann es sich nicht leisten zu verlieren“
Darüber hinaus ist sich Würth sicher, dass bei der AfD bereits „ein kleines bisschen Schmelz“ ab sei und zieht als Beispiel hierfür den AfD-Landrat von Sonneberg, Robert Sesselmann, heran. Dieser sei seinen Informationen zufolge selten anwesend und habe nicht viel bewirkt.
Auch über den Ukraine-Krieg ließ sich Würth ein und sagte: „Putin kann es sich eigentlich nicht leisten zu verlieren.“ Würth sieht darin die „Quadratur des Kreises“ und die Gefahr, dass der russische Präsident immer eins draufsetzen wolle.