Britin im Iran aus Gefängnis in Psychiatrie verlegt

Die britisch-iranische Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe ist im Iran nach drei Jahren im Gefängnis in eine Psychiatrie verlegt worden. Ihrem Ehemann Richard bereitet das Sorgen. Er bestätigte Euronews im Gespräch, dass Zaghari-Ratcliffe ihre Familie seit der Verlegung nicht mehr sehen konnte. "Nazanin ist ein Verhandlungsvorteil" Anfängliche Hoffnungen auf eine Besserung der Lage hat Richard Ratcliffe deshalb aufgegeben: "Tatsächlich sind Stunden vergangen und wir konnten sie immer noch nicht kontaktieren. Tatsache ist, dass die Revolutionsgarde sie bewacht , was nicht normal ist für eine Behandlung. Das macht uns zunehmend Sorgen." Die Verlegung von Zaghari-Ratcliffe verschärft die Spannungen zwischen Großbritannien und dem Iran, nachdem zuvor ein iranischer Öltanker in den Hoheitsgewässern von Gibraltar beschlagnahmt wurde. Richard Ratcliffe sagt, dass die Beziehungen zwischen den Ländern den Umgang mit seiner Frau immer beeinflusst haben: "Natürlich ist sie ein Verhandlungsvorteil. Sicherlich verschlechtern sich die Beziehungen momentan. Wahrscheinlich ist durch die Verlegung etwas Bewegung in die Sache gekommen. Das kann ein gutes Zeichen sein. Es könnte aber auch sein, dass da in Wirklichkeit etwas anderes vor sich geht. Meiner Erfahrung nach hat es sich immer als schlecht erwiesen, wenn die Revolutionsgarde involviert ist." Mit einem Hungerstreik machte das Paar auf den Fall aufmerksam Vor ihrer Verlegung soll Zaghari-Ratcliffe ihrem Mann gesagt haben: "Ich war gesund und glücklich , als ich in den Iran kam. Etwas mehr als drei Jahre später werde ich in eine psychiatrische Klinik eingeliefert." Nazanin Zaghari-Ratcliffe wurde im Iran unter anderem wegen Verschwörung und Spionage zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sie und ihr Mann traten vergangenen Monat in einen Hungerstreik, um auf ihren Fall aufmerksam zu machen. Erst vor wenigen Tagen hatte die iranische Regierung mitgeteilt, dass die 41-Jährige ihre Haftstrafe komplett absitzen muss. Großbritannien hatte zuvor bei einem Gespräch in Teheran auf eine frühzeitige Freilassung gedrängt.