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"Brutaler Rassismus": Wissenschaftler erhebt bei Lanz schwere Vorwürfe gegen US-Polizei

Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd nach einem Polizeieinsatz und den anhaltenden Protesten in den USA diskutierte Markus Lanz über den alltäglichen Rassismus des Landes. Vor allem ein Gast erhob schwere Vorwürfe gegen die US-Polizei.

"Das rassistische Momentum war bei den US-Cops schon immer drin": Der Politikwissenschaftler Prof. Christian Hacke zeichnete am Dienstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" ein düsteres Bild der US-Polizei nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem Polizeieinsatz vor wenigen Tagen. "Die Literatur oder der amerikanische Film sind voll von Rassismus. Das gehört dazu." Dazu komme noch Korruption und die Verfilzung mit den lokalen weißen Eliten. Anders als der deutsche Polizist habe der US-Cop nicht das Image des Freund und Helfers. "Was er ausstrahlt, ist Angst. Die wird systematisch verbreitet. Das ist der brutale Rassismus."

Das Schlimme sei aber gerade, dass die Amerikaner noch nie einen Präsidenten gehabt hätten, der das Land, die Bevölkerung und die Autoritäten des Staates in diesem Rassismus auch noch anfeuere. Das sei neu - "und gleichzeitig ist es uralt". Trump repräsentiere ein antiliberales, martialisches und rassistisches Amerika, das schon immer dagewesen sei - und das bei immer mehr Weißen gut ankomme. Selbst die Alternativen seien düster, führte er aus: "Wie gehen die Demokraten damit um? Ein Joe Biden ist alt und sitzt in seinem Keller wie festgetackert." Die Frage sei, ob er mit 77 noch mutig und couragiert genug sei, dem Präsidenten Paroli zu bieten.

Der Wissenschaftler musste sogar einräumen, dass er den alltäglichen Rassismus in seinen früheren Forschungen zur amerikanischen Politik oft übersehen habe. Sein Fazit im Laufe der Sendung klang dramatisch: "Was neu ist: Die USA stecken in einer Doppelkrise. Jedes Land mit einer vernünftigen Führung hat Corona gemeistert. Nur wenn die Führung versagt, ist die wirkliche Krise da."