BSW-Chefin Wagenknecht äußert sich kritisch - Banaszak: Habeck ist „extrem starker Kandidat“

Der Vizekanzler will Bundeskanzler werden<span class="copyright">Getty Images</span>
Der Vizekanzler will Bundeskanzler werdenGetty Images

Trotz mäßiger Umfragewerte seiner Partei hält der Kandidat für den Vorsitz der Grünen, Felix Banaszak, es für richtig, dass die Grünen mit Robert Habeck einen Kanzlerkandidaten in die nächste Bundestagswahl schickt.

„Natürlich ist das Kanzleramt in der aktuellen Lage nicht nur einen Katzensprung entfernt“, sagte Banaszak der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ, Samstagsausgabe). „Aber wir werden uns jetzt wieder nach vorne kämpfen, Schritt für Schritt. Der Trend geht nach oben.“ Vizekanzler Habeck sei ein „extrem starker Kandidat“, erklärte Banaszak.  

Wenn es jemand schaffen könne, Brücken zu bauen in einer gesellschaftlichen Lage wie dieser, dann Habeck, fuhr Banaszak fort. „Wir haben genug Streit und Polarisierung. Es braucht jetzt jemanden, der Interessen zusammenführen kann.“ Habeck hole „die Leute an einen Tisch und steht nicht eher auf, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden ist“.

Habeck sieht Entscheidung für Kandidatur bei Bürger

Habeck hatte am Freitag seine Bewerbung um die Spitzenkandidatur der Grünen für die nächste Bundestagswahl erklärt - und stehe auch als Kanzler bereit, wenn die Bevölkerung dies wolle. „Ich bewerbe mich als Kandidat von den Grünen für die Menschen in Deutschland“, sagte Habeck in einem am Freitag in den Internetdiensten Instagram und Youtube veröffentlichten Video. Er werde seine Partei daher bitten, „sie in die nächste Bundestagswahl zu führen“.

Habeck benutzte in dem Video nicht ausdrücklich das Wort „Kanzlerkandidat“. Er sagte jedoch: „Ich bin bereit, meine Erfahrung, meine Kraft und meine Verantwortung anzubieten. Wenn Sie wollen, auch als Kanzler.“ Dann fügte er an die Wählerinnen und Wähler gewandt hinzu: „Aber das ist nicht meine, das ist Ihre Entscheidung. Nur Sie können das entscheiden.“

BSW-Chefin Wagenknecht äußert sich kritisch

Angesichts niedriger Umfragewerte der Grünen sieht BSW-Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht die Kanzlerkandidatur von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) kritisch. „Wenn es üblich wird, dass jeder Spitzenkandidat einer Partei sich 'Kanzlerkandidat' nennt, werden wir da vielleicht auch nachziehen müssen“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Samstag).

„Aktuell stehen wir in Umfragen zwischen sechs und neun Prozent. Da stellt man normalerweise keinen Kanzlerkandidaten auf“, antwortete Wagenknecht auf die Frage, ob sie Kanzlerkandidatin wird. „Auch nicht mit zehn Prozent wie die Grünen, die trotzdem den gescheiterten Ampel-Wirtschaftsminister Habeck als Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken.“